Welcher Thriller hat euch zuletzt so richtig auf falsche Fährten geführt – und euch erst ganz am Ende die Wahrheit präsentiert?
Wenn euch dieses Gefühl von ständiger Unsicherheit genauso fasziniert wie mich, dann ist Perfect Crime – Wenn niemand dir glaubt von Claire Douglas ein echter Kandidat für eure Leseliste. Aber ob mich das Buch wirklich überzeugt hat? Nun, dazu gleich mehr.
Claire Douglas ist für mich längst keine Unbekannte mehr: Nach Beste Freundin und Girls’ Night – Was hast du getan? war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk. Sie hat ein Talent dafür, psychologische Spannung aufzubauen, ganz ohne große Blutbäder – dafür mit jeder Menge unterschwelliger Paranoia, Misstrauen und subtiler Bedrohung. Und genau das findet sich auch in Perfect Crime wieder. Aber fangen wir von vorne an.
Die Geschichte beginnt mit Emilia, einer erfolgreichen Thrillerautorin, die plötzlich in einem Albtraum gefangen ist: Ein schrecklicher Vorfall aus ihrem neuen – noch unveröffentlichten – Manuskript wird Realität. Nur wenige Menschen kannten den Inhalt ihres Buches. War es jemand aus ihrem engsten Umfeld? Ihr Mann, ihre beste Freundin, ihr Schwiegervater? Plötzlich ist nichts mehr sicher, nichts mehr vertrauenswürdig, und Emilia beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Was mir richtig gut gefallen hat, ist die Grundidee: Dass die Grenze zwischen Fiktion und Realität verschwimmt, dass ein Plot plötzlich real wird. Dieses Konzept hat mich sofort gepackt. Auch die Atmosphäre ist typisch Claire Douglas – leicht beklemmend, aber nie zu drückend. Die Autorin schafft es, durch kleine Details und scheinbar nebensächliche Beobachtungen eine unterschwellige Spannung aufzubauen, die einen durch das Buch treibt.
Die Kapitel sind kurz gehalten, und auch wenn es kein Pageturner im klassischen Sinne ist, hatte ich dennoch einen konstanten Sog beim Lesen. Ich wollte wissen: Was steckt hinter allem? Wer ist der Täter? Und: Was ist damals in Emilias Vergangenheit wirklich passiert?
Allerdings – und hier kommt mein Kritikpunkt – war es mir manchmal fast zu viel Hin und Her. Douglas spielt sehr mit Zeitebenen, Perspektivwechseln und falschen Fährten, was grundsätzlich spannend ist. Doch gerade im Mittelteil wurde mir das Ganze ein wenig zu unübersichtlich. Ich musste mich streckenweise wirklich konzentrieren, um den roten Faden nicht zu verlieren. Das ist nicht per se schlecht, aber es kann die Lektüre auch etwas anstrengend machen.
Und das Ende? Hm. Ich hätte mir ehrlich gesagt mehr erwartet. Nach all dem Hinführen, dem Spekulieren und den Wendungen war mir das Finale dann fast schon zu leise, zu glatt. Kein echter Schockmoment, kein atemloses Umblättern bis zur letzten Seite. Vielleicht liegt das aber auch einfach an meinen sehr hohen Erwartungen an Claire Douglas.
Trotzdem – und das möchte ich ganz klar sagen – Perfect Crime war kein schlechtes Buch. Im Gegenteil: Ich war oft verwirrt, aber nie gelangweilt. Die Figuren sind vielschichtig, das Setting ist glaubhaft, und die Storyline hat mich in weiten Teilen gut unterhalten. Ein etwas stärkeres Ende hätte das Ganze noch auf ein neues Level heben können.
Mein Fazit:
Ein psychologisch durchdachter Thriller, der mit einer originellen Idee punktet und durch seine komplexe Erzählweise herausfordert – aber nicht immer auf ganzer Linie fesselt.
Trotz kleiner Längen definitiv lesenswert für alle, die psychologische Spannung schätzen.
⭐️⭐️⭐️⭐️ 4/5 Sternen von mir.
Jetzt seid ihr dran:
➡️ Welcher Thriller konnte euch zuletzt wirklich überraschen – vielleicht sogar von Claire Douglas?
➡️ Habt ihr Perfect Crime schon gelesen oder steht es noch auf eurer Wunschliste?
Lasst mir gern eure Empfehlungen da – ich liebe es, mit euch über düstere Seiten der Literatur zu plaudern! 💬📚🖤