‚The Serpent and the Wolf‘ von Rebecca Robinson

Ganz ehrlich? Manchmal sind es die ungeplanten Buchkäufe, die sich als wahre Schätze entpuppen. Ich stand also in der Buchhandlung, eigentlich ohne konkreten Plan – einfach nur ein bisschen stöbern, wie man das eben so macht. Und dann fiel mein Blick auf ‚The Serpent and the Wolf‘ von Rebecca Robinson, den ersten Band der Dark Inheritance Trilogie. Cover? Wunderschön. Klappentext? Volltreffer. Tropes? Fake Marriage meets Enemies to Lovers – und ich wusste sofort: Dieses Buch muss mit!

Und was soll ich sagen? Ich habe es verschlungen.

Die Geschichte beginnt direkt mitten im Geschehen und wir lernen die Königstochter Vaasa kennen, die sich mit Händen und Füßen gegen ihre arrangierte Hochzeit mit dem Herrscher des verfeindeten Königreichs wehrt. Ihre Lösung? Noch in der Hochzeitsnacht soll er sterben. Doch wie das Leben – und gute Fantasyromane – so spielen, kommt alles ganz anders. Ihr „Feind“ Reid ist nämlich nicht nur überraschend charmant, sondern bietet ihr einen Handel an: Er hilft ihr, ihre gefährliche Magie zu kontrollieren – im Gegenzug spielt sie weiter seine Ehefrau. Was folgt, ist ein gefährliches Spiel aus Täuschung, Vertrauen, verletzten Loyalitäten und einer Liebe, die eigentlich gar keinen Platz haben dürfte.

Ich mochte Vaasa vom ersten Moment an. Sie ist klug, zäh, gleichzeitig verletzlich und absolut glaubwürdig in ihren Entscheidungen. Reid? Definitiv Bookboyfriend-Material. Er ist ruhig, undurchsichtig, charmant – und hat genau das richtige Maß an Ecken und Kanten. Die beiden liefern sich herrlich bissige Dialoge, ihre emotionale Annäherung ist Slow Burn vom Feinsten – ich habe geschmunzelt, gelitten, geseufzt und war komplett verzaubert.

Auch das Worldbuilding hat mich begeistert: durchdacht, detailreich, mit politischen Machtstrukturen, Wirtschaftssystemen und Magie, die wunderbar organisch in diese Welt eingebettet ist. Die Idee mit den verschiedenen Hexenzirkeln ist nicht völlig neu, wird hier aber so klug und stimmig umgesetzt, dass ich sie als erfrischend originell empfand. Ich liebe es, wenn Fantasy-Welten nicht nur hübsche Kulisse sind, sondern echte Tiefe haben – und genau das bekommt man hier.

Die Nebencharaktere tragen ebenfalls viel zur Geschichte bei – sie sind alles andere als flach gezeichnet. Jeder bringt eigene Ziele, Geheimnisse und Konflikte mit, was die Handlung vielschichtig und lebendig macht. Es gibt keine eindimensionalen Gut-oder-Böse-Figuren, sondern lauter Grauzonen – genau mein Geschmack.

Der Schreibstil von Rebecca Robinson ist atmosphärisch, flüssig, packend – und zum Ende hin regelrecht atemlos. Der Spannungsbogen? Ein Träumchen. Ich hatte bei jeder Wendung Schnappatmung, die letzten 80 Seiten habe ich quasi in einem Rutsch gelesen – ohne auch nur einmal Luft zu holen. Und dann dieses Ende… dieser Plot Twist! Ich war fassungslos, begeistert, emotional komplett überrollt – und ehrlich gesagt: Ich brauche Band 2. Jetzt. Sofort. Nur leider kann man ihn nicht mal vorbestellen. Was für eine Folter!

Und ja, für alle, die es interessiert: Spice ist vorhanden, aber sehr dezent. Nicht übertrieben, nicht reißerisch – sondern gefühlvoll, passend und unterstützend für die emotionale Entwicklung. Genau richtig für die Geschichte.

Mein Fazit?

The Serpent and the Wolf war für mich ein echtes Highlight. Ein Reihenauftakt, der alles hat: starke Charaktere, romantische Spannung, politische Intrigen, magische Elemente – und ganz viel Gefühl. Wer Romantasy mit Tiefe, Spannung und Herz liebt, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Ich vergebe aus voller Überzeugung 5 von 5 Sternen ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ und kann es kaum erwarten, wieder in diese Welt zurückzukehren.

Rebecca Robinson – bitte beeil dich mit Band 2. Mein Leserherz wartet ungeduldig!