Die Fortsetzung, die mein Herz gewollt – und meine Geduld ganz schön gefordert hat …
Also mal ehrlich: Wie kann ein Buch gleichzeitig so viel Spaß machen und so gemein sein?!
‚House of Destiny‘ – Zodiac-Chroniken Band 2 von Marah Woolf
Nachdem mich House of Eternity schon komplett abgeholt und mental zerlegt hat, war natürlich klar, dass ich mit Band 2 weitermachen muss. Ich mein, hallo? Cliffhanger? Ich hatte keine Wahl! Also Buch geschnappt, gemütlich gemacht, reingelesen – und dann kam das Erste, was mich genervt hat: Ich wurde gespoilert. 😤
Dank der Neuveröffentlichung von Band 3 wusste ich schon viel zu früh, für wen Averies Herz schlägt. Und mal ehrlich – das hat mir ein bisschen die Spannung genommen.
Denn – und jetzt wird’s unpopular opinion-ish – ich feier’s total, wenn in Romantasy nicht sofort klar ist, wer der „Love Interest“ ist. Ich mag dieses Rumgerätsel, dieses „Ach, vielleicht doch der andere?“. Was ich nämlich gar nicht brauche: Insta-Love und 08/15-Paarbildungen. Ich hab’s satt, dass der spannendere Typ meistens leer ausgeht, während der Haupt-Love-Interest so blass bleibt, dass man ihn mit einer Zimmerwand verwechseln könnte. 🙄
Aber hier? Nope! Marah Woolf spielt das clever aus – selbst mit Spoiler bleibt es emotional. Und überraschend.
Worum geht’s?
Averie hat in Band 1 Großes geleistet – und trotzdem das Gefühl zu versagen. Denn jetzt sind die Aionen am Zug, und die haben nicht unbedingt das Wohl der Menschheit im Sinn. Stattdessen: Dunkelheit, Zeitraub, Weltuntergangsstimmung.
Um das zu verhindern, bleibt Averie nur eine Möglichkeit: Sie muss an den Zeitenspielen teilnehmen. Eine Art dystopisches Dating-Game meets Gladiatorenkampf. Wer überlebt, muss einen der dreizehn Brüder heiraten – denjenigen, der einen erwählt. Freiwillig ist anders.
Und ja, das klingt schräg – ist es auch. Aber es funktioniert. Marah Woolf hat einfach dieses Talent, Welten zu erschaffen, die auf den ersten Blick absurd klingen, dann aber erschreckend logisch und faszinierend werden. Ich liebe es.
Charaktere: Ein Hoch auf Minas (ja, wirklich!)
Ich kann’s selbst kaum glauben, aber ich bin in diesem Band sowas von ins Team Minas gewechselt. 😅
In Band 1 war er für mich eher der Typ „interessant, aber zu verschlossen“. Jetzt? Uff. Tiefe. Entwicklung. Und so viele unterschwellige Emotionen, dass ich manchmal gar nicht wusste, wohin mit mir.
Atticus dagegen … tja. Schwierig.
Ich verstehe ihn. Wirklich. Aber er verhält sich einfach oft wie ein beleidigter Teenager mit Superkräften. Seine Eifersucht, sein Rückzug, sein Drama – alles irgendwie nachvollziehbar, aber trotzdem anstrengend. Vor allem, weil auch er nicht gerade ehrlich zu Averie war.
Also: Keine Absolution von mir. Sorry, Atticus, da musst du dich in Band 3 nochmal richtig ins Zeug legen. Vielleicht gibt’s dann Versöhnung.
Und das Ende? Was war das denn bitte?!
Ich hab am Ende wirklich gedacht, mein Buch hätte Seiten verloren. Ich hab geblättert, geschaut, gehofft. Aber nein – das war das Ende. Und was für eins!
Cliffhanger-Level: Herz rausreißen, drauf rumtrampeln, mit dramatischer Musik im Hintergrund.
Zum Glück hab ich Band 3 schon hier – sonst hätte ich wahrscheinlich eine Petition gestartet. Oder geheult. Wahrscheinlich beides.
Fazit:
House of Destiny ist eine mehr als würdige Fortsetzung. Es ist emotional, düster, voller Spannung und mit Charakterentwicklungen, die wehtun – auf die beste Weise. Ich liebe die Welt, ich liebe die Themen (Zeit als Macht? YES!), ich liebe die unperfekten Figuren.
Nur der Spoiler hat mir ein bisschen was vorweggenommen – daher „nur“ 4,5 von 5 ⭐️ von mir.
Und jetzt mal ehrlich, ihr Lieben:
In welchem Team seid ihr – Atticus oder Minas?
Und wie steht ihr zu Romanzen, bei denen man nicht sofort weiß, wer das Herz der Heldin bekommt?
Lasst es mich wissen – ich bin wie immer neugierig (und leicht dramatisch unterwegs, wie ihr seht 😉).