Von Stapeln, Staub und Seitenflüstern – Die Magie des ersten Aufschlagens

Kennt ihr das? Dieses eine Buch. Das, das euch magisch anzieht, im Laden verführerisch aus dem Regal blinzelt oder in einem völlig unkontrollierten Moment in euren Online-Warenkorb gesprungen ist (von ganz allein, natürlich). Und dann liegt es da. Vor euch.

Der Moment, in dem ihr es zum ersten Mal aufschlagt, ist heilig. Fast feierlich. Das Rascheln der Seiten, der unverkennbare Duft von Druckerschwärze und Papier – ein Aroma, das irgendwo zwischen Abenteuer und Nostalgie schwebt. Vielleicht streicht ihr sogar ehrfürchtig über das Cover, als würdet ihr einen alten Freund begrüßen, bevor ihr endlich eintaucht.

Und dann beginnt es. Die ersten Sätze saugen euch ein, wie ein magischer Strudel, der euch gnadenlos in eine andere Welt zieht. Gerade bei Fantasy-Romanen ist das ein Moment purer Magie: Eine neue Welt entfaltet sich, Gesichter entstehen in eurem Kopf, Kulissen bauen sich vor eurem inneren Auge auf. Plötzlich seid ihr nicht mehr auf eurem Sofa oder in eurem Lieblingslesesessel – nein, ihr steht in einer fremden Stadt, mit leuchtenden Himmeln, geheimnisvollen Schatten und Wesen, die ihr noch nie zuvor gesehen habt.

Jedes Buch ist wie eine Parallelwelt, maßgeschneidert für euch allein. Kein anderer Mensch sieht sie genau so, wie ihr sie euch vorstellt. Und das ist das Schönste daran: Bücher sind wie private Traumlandschaften, die niemand sonst betreten kann. Unbezahlbar.

Aber dann kommt die bittere Realität: Der SuB (Stapel ungelesener Bücher) wächst ins Unermessliche, die Zeit zum Lesen schrumpft auf mysteriöse Weise, und trotzdem – trotzdem kauft man immer weiter. Denn mal ehrlich: Bücher kann man nie genug haben. Oder?