The Serpent and the Wings of Night – Ein düsterer Vampir-Romantasy-Hit

Nachdem ich nun endlich eingetaucht bin in die Welt der Fantasy, war es an der Zeit, einiges nachzuholen. Und immer wieder wurde mir „The Serpent and the Wings of Night“ von Carissa Broadbent empfohlen, der erste Band der Crowns of Nyaxia-Reihe. Ein dramatisches Romantasy-Abenteuer in einem düsteren High-Fantasy-Setting – das klang genau nach meinem Geschmack. Ich wusste sofort: Das muss ich lesen! Aber hat es mich auch überzeugt?

Worum geht’s?

Oraya ist keine gewöhnliche junge Frau. Sie ist die adoptierte Tochter des Vampirkönigs, in einer Welt, in der Menschen nur als Beute gelten. Aufgewachsen in einer Welt voller tödlicher Raubtiere, kämpft Oraya jeden Tag ums Überleben. Doch ihre einzige Chance, jemals mehr zu sein als ein schwaches Menschenkind, ist die Teilnahme am Kejari, einem tödlichen Turnier, das von der Göttin Nyaxia veranstaltet wird, der Göttin des Todes. Wer das Kejari überlebt, bekommt Ruhm, Macht und vor allem: das Überleben.

Doch das Kejari ist nicht der einzige Alptraum, dem sich Oraya stellen muss. Sie muss auch ein Bündnis mit ihrem größten Feind eingehen: Raihn, ein gefährlicher Vampir, der von der Göttin selbst als „zum Töten geboren“ beschrieben wird. Und als wäre das nicht schon genug, stellt sich Oraya der größten Gefahr: Ihre Anziehung zu Raihn ist ebenso stark wie gefährlich. In einer Welt, in der Vertrauen tödlich sein kann, stellt sich die Frage: Kann sie ihm trauen – oder wird diese Verbindung ihr Untergang?

Die Geschichte entfaltet sich mit einem faszinierenden Mix aus Spannung, Action, Gefahr und einer langsam wachsenden Liebesgeschichte, die mich von Anfang an gefesselt hat. Was mir besonders gefallen hat, war die Ungewissheit, die sich durch das Buch zieht: Wer ist wirklich der Feind? Und wie weit kann man jemanden vertrauen, der eigentlich dein größter Gegner ist?

Was macht dieses Buch besonders?

1. Die düstere Vampirwelt

Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, ist die düstere und gefährliche Welt, die Carissa Broadbent erschaffen hat. Vampire sind hier keine mystischen, unsterblichen Wesen, die sich durch ihre Schönheit und Anziehungskraft auszeichnen – hier sind sie blutdürstige, skrupellose Raubtiere, die in einer gnadenlosen Hierarchie leben. Ihre Welt ist kalt, berechnend und brutal, was für mich als Fantasy-Leserin erfrischend war. Die Gefahr ist allgegenwärtig, und auch die Menschen in dieser Welt sind längst keine unschuldigen Wesen mehr. In dieser Atmosphäre von Dunkelheit und Misstrauen fühlt sich jede Entscheidung, die die Charaktere treffen, wie ein Balanceakt auf einem schmalen Grat zwischen Leben und Tod an.

2. Die intensive Spannung

Das Buch bietet von Anfang bis Ende Spannung und Action. Das Kejari-Turnier ist nicht nur ein zentrales Element der Handlung, sondern auch der perfekte Ort, um die düstere Welt zu erkunden. Es gibt zahllose brutale Kämpfe, Intrigen und überraschende Wendungen, die mich immer wieder in Atem gehalten haben. Besonders spannend ist dabei die Ungewissheit, was der wahre Zweck des Kejari ist und wer am Ende wirklich die Macht über das Schicksal der Welt hat. Es wird nicht nur körperlich, sondern auch emotional gekämpft, was das Buch zu einem regelrechten Nervenkitzel macht.

3. Die Liebesgeschichte

Es gibt Bücher, bei denen die Liebesgeschichte schnell und vorhersehbar ist – hier jedoch wächst die Anziehungskraft zwischen Oraya und Raihn langsam und ist von Beginn an von einem enormen Misstrauen geprägt. In einer Welt, in der Vertrauen etwas extrem Gefährliches ist, entwickelt sich die Beziehung der beiden auf eine Weise, die sowohl spannend als auch nachvollziehbar ist. Es gibt keine überstürzten Liebesbekenntnisse oder plötzliche Erweckung von Gefühlen. Stattdessen ist es eine langsame und vor allem gefährliche Entwicklung zwischen zwei Charakteren, die sich ständig fragen müssen, wem sie wirklich trauen können.

Die Romantik wird dabei später im Buch etwas intensiver und auch „spicy“, wobei sich die Liebesgeschichte eher gegen Ende des ersten Teils entfaltet. Dieser langsame Aufbau hat mich nicht nur emotional mitgerissen, sondern auch dafür gesorgt, dass die Beziehung authentisch und glaubwürdig blieb.

Was könnte besser sein?

Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es ein paar Dinge, die mich beim Lesen gestört haben:

1. Etwas vorhersehbare Wendungen

Die Geschichte bedient viele bekannte Tropes der Romantasy, und manchmal war es für mich etwas zu leicht, einige Wendungen vorauszusehen. Besonders, was die Twists und Enthüllungen betrifft, gab es Momente, in denen ich schon eine Ahnung hatte, wohin die Geschichte steuert. Das hat der Spannung einen kleinen Dämpfer versetzt.

2. Bekannte Tropes

Es gibt viele Elemente in der Geschichte, die man schon aus anderen Romantasy-Büchern kennt – zum Beispiel die starke Heldin, die verbotene Anziehung zwischen zwei Charakteren, das Turnier und der große Kampf zwischen Gut und Böse. Diese Tropes sind zwar gut umgesetzt, aber nicht unbedingt innovativ.

„The Serpent and the Wings of Night“ ist definitiv ein gelungener Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe. Die düstere, gefährliche Welt, die spannenden Kämpfe und die langsam wachsende Liebesgeschichte haben mich tief in den Bann gezogen. Wer auf dunkle Vampirwelten, überlebensgroße Kämpfe und romantische Spannung steht, wird dieses Buch lieben. Auch wenn es einige vorhersehbare Elemente hat, hat mich die Atmosphäre und die Entwicklung der Beziehung zwischen Oraya und Raihn nicht losgelassen.

4/5 ⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne für einen packenden Start und eine Story, die Lust auf mehr macht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und darauf, zu erfahren, wie es mit Oraya und Raihn weitergeht!