„Kummersee“ – Ein Mystery-Debüt, das unter die Haut geht

Es gibt Bücher, die ziehen einen von der ersten Seite an in ihren Bann – Kummersee gehört definitiv dazu. Mit diesem Debüt liefert der Autor ein atmosphärisch dichtes, packendes Mystery-Werk ab, das mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat. Dabei reiht er sich in die illustre Runde der Schreibgruppe „Frisches Blut“ ein, zu der auch Sarah Bestgen und Annika Strauss gehören – beide bereits bekannt für starke Debütromane. Doch kann Kummersee mit diesen mithalten?


Ein Prolog, der es in sich hat


Schon der Einstieg ist beeindruckend: Wir reisen zurück ins Jahr 1990, in eine Zeit des Wandels, und lernen die neunjährige Lena sowie ihren dreizehnjährigen Bruder Tom kennen. Gemeinsam schleichen sie sich zum Kummersee – ein düsterer, geheimnisvoller Ort, dessen Wasser weit mehr verbirgt als nur dunkle Tiefen. Doch was dort geschieht, verändert Lenas Leben für immer.


Bereits dieser Prolog hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Die Atmosphäre ist so greifbar, dass ich das Gefühl hatte, selbst am Ufer des Sees zu stehen, den Nebel über der Wasseroberfläche zu sehen und die aufkommende Beklemmung zu spüren. Und dieses Gefühl ließ mich das ganze Buch über nicht mehr los.


Ein ruhiger, aber intensiver Spannungsaufbau


Nach dem Prolog nimmt sich die Geschichte zunächst Zeit. Doch ruhig bedeutet keineswegs langweilig – ganz im Gegenteil. Denn obwohl es keine überstürzte Action gibt, liegt von Anfang an eine unterschwellige Spannung in der Luft, die sich immer weiter aufbaut.


Lena ist inzwischen 42 Jahre alt und arbeitet als Polizistin. Ein neuer Fall führt sie an den Ort ihrer Kindheit zurück – an den Kummersee. Doch mit der Rückkehr an diesen unheimlichen Ort tauchen alte Erinnerungen auf, ungelöste Fragen drängen an die Oberfläche, und neue Mysterien kommen hinzu. Je tiefer Lena in die Ermittlungen eintaucht, desto deutlicher wird: Etwas stimmt hier nicht. Und dieses Etwas lauert direkt unter der spiegelglatten Wasseroberfläche…


Der Autor versteht es meisterhaft, den Leser im Dunkeln zu lassen. Ich habe förmlich mitgefiebert, wollte endlich wissen, was es mit den unheimlichen Geschehnissen rund um den Kummersee auf sich hat. Jedes Kapitel wirft neue Fragen auf, jedes Detail lässt einen grübeln – und genau das ist es, was einen guten Mystery-Thriller für mich ausmacht.


Mystery mit Risiko – und einem furiosen Finale


Doch gerade bei Mystery-Thrillern gibt es eine große Herausforderung: Ein guter Aufbau reicht nicht aus – am Ende müssen die Fragen auch sinnvoll beantwortet werden. Ein allzu offenes oder unlogisches Finale kann eine grandiose Geschichte zunichtemachen.


Nicht so Kummersee! Hier entlädt sich die gesamte Spannung in einem fulminanten Finale. Der Autor hält mit der Action bis zum Schluss zurück – doch wenn sie kommt, dann mit einem wahren Paukenschlag! Ich habe das Buch kaum mehr aus der Hand legen können, während sich ein Puzzlestück nach dem anderen an seinen Platz fügte. Und am Ende blieb vor allem eines: das Gefühl, eine absolut stimmige, schlüssige Auflösung gelesen zu haben.


Ein absolutes Must-Read für Mystery-Fans!


Düster, unheimlich, fesselnd – Kummersee hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Es ist ein Buch voller Rätsel, Spannung und einer Atmosphäre, die einen nicht mehr loslässt. Wer Geschichten liebt, die einen an den Rand des Verstandes treiben und in denen nichts so ist, wie es scheint, der wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.


⭐⭐⭐⭐⭐ 5/5 Sterne – ein Mystery-Thriller, der unter die Haut geht!


Habt ihr „Kummersee“ schon gelesen oder steht es noch auf eurer Wunschliste?