Ein Psychothriller, der unter die Haut geht
Ich muss ehrlich zugeben: Ein wenig Bammel hatte ich schon, als ich „Das Kalendermädchen“ zur Hand nahm. Nicht, weil ich Fitzek nicht zutraue, außergewöhnliche Geschichten zu erzählen – im Gegenteil! Fitzek hat schließlich in der Vergangenheit so viele Meisterwerke vorgelegt, die mich gefesselt haben. Doch wie das bei langjährigen Lieblingsautor:innen oft so ist, steigen die Erwartungen mit jedem neuen Buch, und nicht immer konnte er zuletzt meinen Nerv treffen. Doch die Neugier war stärker, und so startete ich mein Leseabenteuer mit diesem besonderen Thriller.
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Der Stoff, aus dem Albträume sind: Fitzeks neue düstere Idee
Schon der Klappentext ließ mich schaudern. „Was, wenn der Tod deine einzige Chance ist, zu überleben?“ – schon allein dieser Satz verspricht Spannung. Es geht um Alma, ein kleines Mädchen, das vor Jahren unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben wurde. In ihrer Adoptionsakte findet sich ein verstörender Vermerk: „Identität der Eltern darf unter keinen Umständen ans Licht kommen! Mutter droht Todesgefahr!“ Nun, elf Jahre später, steht Almas Leben auf dem Spiel – sie ist schwer erkrankt und braucht dringend eine Knochenmarkspende. Verzweifelt macht sich ihre Adoptivmutter, die Psychologin Olivia Rauch, auf die Suche nach Almas biologischen Eltern. Doch die Spur führt Olivia zu einer düsteren Legende, zum sogenannten „Kalendermädchen“, und hinab in eine Welt, die man besser nicht betreten würde …
Ein Buch mit Sogwirkung: vom Stillstand zum Adrenalinrausch
Von der ersten Seite an schoss die Spannung durch die Decke – ich war sofort gefesselt! Doch dann kam eine kurze Ruhephase, in der ich skeptisch wurde: Würde das Buch jetzt in gemächlicheren Fahrwassern verweilen? Doch Fitzek belehrte mich eines Besseren! Kaum hatte ich mich an ein etwas ruhigeres Tempo gewöhnt, zog die Story plötzlich wieder an und nahm mich mit auf eine Achterbahnfahrt, bei der ich oft genug den Atem anhielt.
Kapitel für Kapitel durch den Nervenkitzel
Ein Highlight waren für mich die kurzen, knackigen Kapitel. Mit sage und schreibe 79 Kapiteln baut Fitzek einen Rhythmus auf, der ideal für kurze Lesepausen ist – doch am liebsten will man eh alles in einem Rutsch inhalieren. Immer wieder saß ich da und versuchte, die verschiedenen Handlungsstränge zu entwirren, vergeblich. Normalerweise erkenne ich solche Fäden schnell, doch hier überließ ich das Feld dem Meister. Ich dachte nur: „Fitzek, ich bin gespannt, wie du das zusammenbringst.“ Und er tat es – und zwar so eindrucksvoll, dass ich immer noch sprachlos bin.
Ein Genuss für Sprachliebhaber:innen
Was ich an Fitzek wirklich schätze, ist sein detailreicher und doch nie überladener Stil. Seine Sprache ist präzise, seine Beschreibungen lebendig, und jeder Satz packt einen. Man taucht ein in die düstere, verschneite Welt, die er geschaffen hat, und vergisst dabei alles um sich herum.
5/5 Sterne ⭐️ ⭐️⭐️⭐️⭐️ für den wohl krassesten Adventskalender aller Zeiten!
Was für ein kranker Adventskalender ist das bitte?! Als absolute Weihnachtselfe, die sonst den Duft von Plätzchen liebt und sich schon im November in Weihnachtsfilme hüllt, war ich echt herausgefordert. Diese „Santa Clausophobie“ hat mir definitiv zu schaffen gemacht. Fitzek treibt es auf die Spitze und packt in die Weihnachtszeit so viel Nervenkitzel, dass es sogar die kuscheligste Adventsstimmung in Gänsehaut verwandelt!
„Das Kalendermädchen“ hat mich gefesselt, durchgerüttelt und völlig eingenommen – ein Thriller der Extraklasse. Nicht nur die Story ist atemberaubend, sondern auch das Cover: Ein abwaschbares Kunstwerk, das erst auf den zweiten Blick Titel und Autor preisgibt. Für mich ein Volltreffer – und eine absolute Empfehlung für alle Thriller-Fans!