Chris Carter – Der Knochenbrecher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 3)

Los Angeles – die Stadt der Engel, aber auch die Stadt der Dunkelheit, die niemals wirklich zur Ruhe kommt. In den Nächten, wenn die Straßen leerer werden und die Stadt scheinbar in den Schlaf sinkt, lauern oft Abgründe, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegen. Einer dieser Abgründe ist in ‚Der Knochenbrecher‘, dem dritten Teil der Hunter-und-Garcia-Reihe von Chris Carter, besonders finster. Hier erwartet uns ein Serienkiller, der kaltblütiger, grausamer und raffinierter ist als alles, was wir bislang aus der Feder Carters erlebt haben. Doch es gibt nur einen Mann, der diesen Albtraum beenden kann: Detective Robert Hunter, der brillante Profiler des LAPD.

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Inhalt: 

In ‚Der Knochenbrecher‘ wird Los Angeles von einem Serienmörder heimgesucht, der seine Opfer nicht nur brutal ermordet, sondern auch auf eine Art und Weise verstümmelt, die selbst hartgesottene Ermittler an ihre Grenzen bringt. Hunter und sein Partner Garcia stehen erneut vor einem unfassbar grausamen Fall. Was diesen Killer besonders erschreckend macht, ist seine methodische und kalkulierte Art. Jedes Detail scheint durchdacht, jede Tat dient einem perfiden Plan. 

Hunter, der sich längst als einer der besten Profiler des Landes bewährt hat, wird mit den dunkelsten Abgründen der menschlichen Seele konfrontiert. Gemeinsam mit Garcia muss er versuchen, die Spuren zu entschlüsseln, die der Mörder bewusst verschleiert. Doch die Uhr tickt, und jedes Zögern könnte das nächste Opfer bedeuten.

Chris Carter hat es erneut geschafft, einen Thriller zu schreiben, der von der ersten Seite an unter die Haut geht. Seine Fähigkeit, brutale und blutige Szenen so detailreich und gleichzeitig so geschickt zu inszenieren, ist schlichtweg meisterhaft. Doch obwohl die Handlung von ‚Der Knochenbrecher‘ überaus packend und die Ermittlungen atemlos spannend sind, muss ich gestehen, dass ich diesmal emotional weniger stark mit den Figuren verbunden war als in den vorherigen Bänden.

Das bedeutet nicht, dass ‚Der Knochenbrecher‘ ein schlechtes Buch ist – im Gegenteil! Carters Niveau ist so hoch, dass selbst ein „schwächerer“ Band noch immer bei den besten Thrillern mitspielt. Die Spannung bleibt auf jedem Kapitel bestehen, und die komplexe Ermittlungsarbeit von Hunter und Garcia ist wie immer eindrucksvoll. Allerdings fehlte mir persönlich in diesem Band die tiefe Verbindung zu den beiden Protagonisten, die in den ersten beiden Teilen so stark war. Vielleicht lag es an der Fokussierung auf den Täter und seine Taten, die die Ermittler etwas in den Hintergrund rückte.

Was Chris Carter allerdings auch in ‚Der Knochenbrecher’ mit absoluter Brillanz meistert, ist die Entwicklung seiner Antagonisten. Der Killer ist kein einfacher Irrer, der wahllos tötet – er ist ein hochintelligenter Psychopath, der seine Opfer und die Ermittler gleichermaßen in ein Netz aus Täuschungen und Angst zieht. Die Frage nach seinen Motiven und seiner Identität bleibt bis zum Schluss spannend, und die unerwarteten Wendungen, die Carter in die Handlung einbaut, sorgen dafür, dass man bis zur letzten Seite mitfiebert.

Es ist erstaunlich, wie Carter es immer wieder schafft, neue, originelle und extrem brutale Mordfälle zu konstruieren, die den Leser trotz aller Finsternis faszinieren. Jedes Mal denkt man, „schlimmer kann es nicht werden“ – und doch setzt er jedes Mal noch einen drauf. Und dabei bleibt die Handlung immer durchdacht und niemals plump, was ihn von vielen anderen Autoren des Genres abhebt.

‚Der Knochenbrecher’ ist ein weiteres Meisterwerk aus der Feder von Chris Carter, das jeden Thriller-Fan zufriedenstellen wird. Auch wenn ich persönlich die emotionale Verbindung zu Hunter und Garcia in diesem Band weniger intensiv gespürt habe, bleibt das Buch ein absolut packender Thriller, der durch seine spannende Handlung und die unvorhersehbaren Wendungen überzeugt. Das Finale ist wie immer schockierend und kaum vorhersehbar – Carter bleibt seinem Stil treu und überrascht den Leser auch diesmal mit einem Twist, den man nicht kommen sieht.

Für mich verdient der Thriller solide 4 von 5 Sternen. Obwohl ich ‚Der Knochenbrecher’ als den „schwächsten“ Teil der Reihe empfinde, muss man dieses Urteil in Relation zu den extrem hohen Maßstäben sehen, die Carter mit seinen ersten beiden Büchern gesetzt hat. Es bleibt ein spannendes, gut durchdachtes Buch, das alle Fans von düsteren, brutalen Thrillern voll auf ihre Kosten bringt. Wer die ersten beiden Bände mochte, sollte sich auch dieses Buch nicht entgehen lassen – und wer die Reihe noch nicht kennt, sollte unbedingt mit ‚Der Kruzifix-Killer’ beginnen!

Jetzt bleibt nur noch die Frage: Wie grausam wird der nächste Killer in der Hunter-und-Garcia-Reihe sein? Ich bin jedenfalls schon gespannt auf den nächsten Band und auf die nächsten Abgründe, in die uns Chris Carter führen wird.