„Duel with the Vampire Lord“ von Elise Kova

 Es gibt Wesen in der Fantasy, die mich schon immer magisch angezogen haben – lange bevor ich von Fae, Drachen oder Gestaltwandlern gehört habe. Vampire. Irgendetwas an ihrer Mischung aus Gefahr, Eleganz, Tragik und düsterer Romantik hat mich bereits als Teenager gepackt und seitdem nie wieder losgelassen. Und genau deshalb war für mich sofort klar: Married into Magic + Vampire = Ich bin dabei. Immer.

„Duel with the Vampire Lord“ von Elise Kova hat dieses Versprechen nicht nur gehalten – es hat mich auf eine Art abgeholt, die mich daran erinnert hat, warum ich Vampire so liebe.

Schon der Einstieg hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Wir lernen Floriane kennen, eine Schmiedin, die von ihrem ganzen Dorf geschätzt wird, weil sie die Waffen fertigt, die die Menschen vor den Vampiren schützen sollen. Eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, aber deren Welt in einem einzigen Moment aus den Fugen gerät. Als ihr Bruder vom Vampyrfürsten tödlich verletzt wird, greift sie selbst zum Schwert – bereit, alles zu geben, sich zu opfern, wenn es sein muss.

Doch der Vampyrfürst Ruvan will nicht ihr Leben.

Er will sie.

Und ab diesem Moment entfaltet sich eine Geschichte, die gleichzeitig dunkel und wunderschön ist. Statt brutaler Monster erwartet Floriane ein Volk, das gebrochen, verflucht und überraschend menschlich ist. Und Ruvan, dieser geheimnisvolle, widersprüchliche Vampirfürst, ist das Herz dieses Mysteriums. Auf den ersten Blick wirkt er eiskalt, unnahbar, gefährlich – und dann bröckelt Schicht um Schicht die Fassade. Was darunter liegt, ist Schmerz, Pflichterfüllung, verzweifelte Hoffnung … und ein Mann, der für sein Volk brennen würde.

Floriane selbst hat mir ebenfalls unglaublich gut gefallen. Ihr Weg ist keiner von plötzlichen Verwandlungen, sondern von leisem, stetigem Wachstum. Sie löst sich langsam aus einem Leben, in das sie hineingepresst wurde, erkennt ihre eigene Stärke, ihre eigenen Wünsche. Ihre Verbindung zu Ruvan ist ein klassischer Slow Burn – der gute, der echte, der, bei dem jede Berührung fiebrig wird, weil sie selten und bedeutungsvoll ist.

Was diesen Band für mich besonders macht, ist der Fokus auf den zwischenmenschlichen Aspekten, auf der Vergangenheit und Kultur der Vampire. Weniger Action als in den vorherigen Teilen – ja. Aber dafür so viel mehr Tiefe, Tragik und Emotion. Ich habe so sehr mitgefiebert, so viele Details eingesogen, und am Ende stehe ich immer noch da und denke: Das habe ich so nicht kommen sehen. Und genau das liebe ich.

Auch die Nebencharaktere sind wieder wunderbar gelungen. Sie tragen die Geschichte mit, machen die Welt lebendig und sorgen dafür, dass sich alles wie ein echtes Gefüge anfühlt – nicht nur wie Kulisse.

Für mich ist „Duel with the Vampire Lord“ ein intensiver, atmosphärischer und berührender dritter Band der Reihe. Weniger laut, aber genauso packend. Ein Buch, das beweist, dass langsames Erzählen nicht langweilig sein muss – sondern tief gehen kann.

4/5 ⭐️ – eine klare Empfehlung für alle, die Vampire lieben, für Slow-Burn-Fans, und für alle, die sich in düstere, magische Geschichten fallen lassen wollen.