Es gibt diese Bücher, die man aufschlägt, ein paar Seiten liest und sofort merkt: Oh wow… das hier wird etwas Besonderes. Genau dieses Gefühl hatte ich bei House of Zodiac. Ich habe nicht einfach nur gelesen – ich bin regelrecht hineingestürzt. In eine Welt voller Sternenstaub, schimmernder Magie, dunkler Intrigen und Figuren, die sich anfühlen, als würden sie in Echt vor einem stehen.
House of Zodiac - Sternenstaub von Nicole Böhm
Schon die ersten Kapitel haben mich erwischt wie ein Sog. Wir begleiten Jupiter Wilson, die eigentlich fest im Leben steht, kopfgesteuert, logisch, wissenschaftlich. Ein Mädchen, das an Sterne glaubt – aber nur im astronomischen Sinn. Zukunftsdeutung? Astrologie? Magie? Nichts davon passt in ihr Bild der Welt. Und genau deshalb ist es so herrlich, sie dabei zu beobachten, wie all diese Überzeugungen ins Wanken geraten, als sie auf einem Jahrmarkt dieses rätselhafte Amulett zieht.
Ein einziger Moment – und zack – öffnet sich ein Tor nach Zodiac, einer Welt, die so kunstvoll aufgebaut ist, dass ich stellenweise vergessen habe zu blinzeln. Vier Häuser, vier Mächte, vier Sternzeichenrichtungen, die über die Magie bestimmen. Alles durchzogen von politischer Spannung, Machtkämpfen und Geheimnissen, die tiefer reichen als das magische Gefüge selbst.
Und dann ist da Nox.
Der Wächter. Der Schatten. Derjenige, der eigentlich niemals wanken dürfte – aber es tut, sobald Jupiter in sein Leben kracht wie ein unerwarteter Meteor. Die Kapitel aus seiner Sicht sind für mich eines der Highlights des Buches. Diese Mischung aus Stärke, Loyalität, innerem Konflikt und unausgesprochener Verletzlichkeit … das knistert zwischen den Zeilen. Langsam, unterschwellig, aber unüberhörbar.
Die Dynamik zwischen Jupiter und Nox ist slow burn in seiner schönsten Form:
nicht übertrieben, nicht kitschig, nie zu viel – gerade so, dass man bei jeder Annäherung die Luft anhält.
Und fast noch spannender: Die Nebenfiguren.
Nicole Böhm schafft es, Charaktere zu erschaffen, die nicht nur Füllmaterial sind, sondern das Gefühl geben, ihre eigenen Geschichten zu tragen. Besonders Eryx hat mich mit seiner Mischung aus Charme, Leichtigkeit und Schmerz sofort begeistert. Er bringt Humor, Herz und Tiefe in Momenten, in denen die Handlung droht, zu düster zu werden.
Das Worldbuilding hat mich komplett überzeugt. Es wirkt, als würde Zodiac wirklich existieren – irgendwo hinter einem Schleier, den man nur im richtigen Moment lüftet. Jede Szene ist durchdacht, jedes Haus hat seine eigenen Traditionen, Machtgefüge und Ängste. Und trotzdem bleibt alles verständlich, ohne mit zu vielen Infos zu erschlagen.
Und ja: Der Cliffhanger hat mich am Ende völlig fassungslos das Buch zuklappen lassen. Dieses „Nein… das können die jetzt nicht machen!“-Gefühl war absolut real.
Ein außergewöhnlich starker Auftakt, der mich von der ersten Seite an begeistert hat. Eine Welt, die ich nicht mehr verlassen wollte. Charaktere, die mich überrascht, berührt und mehrfach zum Lächeln gebracht haben. Spannung, Gefühl, Atmosphäre – alles sitzt.
✨ Highlight-Potential: 5/5 ⭐️ – absolute Empfehlung!
Ich kann Band 2 jetzt schon kaum erwarten.
