Henri Faber – „Locked In“

Zweites Thriller-Highlight 2025 incoming – und was für eins!

Henri Faber – „Locked In“

Hab ich gerade erst über mein erstes Thriller-Highlight in diesem Jahr geschwärmt? Dann haltet euch fest – denn hier kommt direkt das nächste!

Henri Faber hat es wieder getan. Mit „Locked In“ hat er mich nicht nur in die düsteren Ecken Heidelbergs entführt, sondern auch in die tiefsten menschlichen Abgründe. Und ja – ich bin immer noch leicht atemlos.

Faber versteht sein Handwerk. Punkt.

Kaum ein anderer Autor schafft es so zuverlässig, mich schon auf den ersten Seiten völlig in den Bann zu ziehen. Es ist diese Mischung aus rasantem Erzähltempo, einer bedrückenden, fast klaustrophobischen Atmosphäre und Figuren, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Faber schreibt Thriller mit psychologischem Tiefgang – ohne viel Schnickschnack, aber mit maximaler Wirkung.

Locked In – ein Albtraum als Thrillerkonzept

Allein die Grundidee ist schon beklemmend genug: das Locked-in-Syndrom – bewusst bei vollem Verstand, aber gefangen im eigenen Körper. Ein Zustand, den man sich kaum schlimmer vorstellen kann. Und genau damit spielt Faber in diesem Thriller auf höchst spannende und verstörende Weise. Es ist kein Buch, das man mal eben nebenbei liest. Es ist ein Buch, das dich aufsaugt, dich durch die Seiten peitscht und dich immer wieder fragt: Was, wenn du nicht reden, dich nicht bewegen, aber alles fühlen und denken kannst?

Paul Maertens – nicht Everybody’s Darling, aber ein Charakter, den man spürt

Maertens ist wie gewohnt kein einfacher Typ. Kein Held im klassischen Sinne. Eher jemand, der aneckt, zweifelt, sich abkämpft. Aber genau deshalb funktioniert er für mich so gut. Er ist greifbar, echt, gebrochen – aber niemals langweilig. Und in Kombination mit den anderen Figuren, von denen manche gesucht, andere eher zufällig gefunden werden, ergibt sich ein facettenreiches und spannendes Ensemble.

Strukturell stark – in fünf Akten zur Eskalation

Die Einteilung in fünf Teile mit angenehm kurzen Kapiteln macht das Lesen zur reinsten Sucht. Man denkt sich ständig: „Nur noch eins …“ – und ehe man sich versieht, ist das Buch durch. Die Ereignisse überschlagen sich, es wird von Seite zu Seite intensiver, dunkler, wendungsreicher – und immer ein bisschen „kranker“. Genau so will ich meine Thriller: kompromisslos spannend.

Und dann dieses Ende …

Wow. Ich hatte vieles erwartet – aber nicht DAS. Faber spielt geschickt mit Erwartungen, führt Leser bewusst auf falsche Fährten und wirft am Ende alles noch einmal über den Haufen. Der fast schon kitschige Abschluss (auf die beste Weise!) bildet einen Kontrast zur düsteren Thematik und sorgt für einen bittersüßen Nachhall. Und ja – ich mochte genau das!

Fazit:

„Locked In“ ist ein Pageturner mit Substanz, ein Thriller mit Tiefgang und Tempo. Für mich persönlich wieder ein Beweis dafür, warum Henri Faber zu meinen absoluten Lieblingsautoren zählt.

Wer Thriller liebt, die psychologisch fordernd, atmosphärisch dicht und absolut packend sind, wird hier auf seine Kosten kommen.

Ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern nachwirkt. Und genau deshalb: volle 5 von 5 Sternen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Also:

Lasst ihr euch von Henri Faber auch noch gefangen nehmen?

Ich verspreche euch – der Thriller lohnt sich.