„Die Kolonie“ von C.J. Tudor – Ein Thriller mit Biss? 🩸🔍

Wer die Bücher von C.J. Tudor kennt, weiß: Ihre Geschichten sind oft düster, manchmal überzogen und definitiv weit entfernt von der Realität – aber genau das macht den Reiz aus! Und so habe ich mich sehr auf ihr neuestes Werk „Die Kolonie“ gefreut.

Ein Mord, eine Vampirkolonie und eine Stadt voller Geheimnisse


In der abgelegenen Kleinstadt Deadhart, Alaska, wird ein Junge tot aufgefunden – seine Kehle zerfetzt, sein Körper vollständig blutleer. Eine Mordserie aus der Vergangenheit scheint sich zu wiederholen, und die Einwohner haben schnell ihren Schuldigen gefunden: die nahe gelegene Vampirkolonie, die abgeschieden in den Bergen lebt.


Detective Barbara Atkins wird hinzugezogen, um den Fall zu untersuchen und herauszufinden, ob wirklich ein Vampir für den Mord verantwortlich ist. Falls ja, könnte eine Keulung angeordnet werden – ein brutales Vorgehen, das die gesamte Kolonie auslöschen würde. Doch nichts ist so einfach, wie es scheint: Die Beweise sind lückenhaft, die Menschen lügen, und bald verschwindet ein weiterer Teenager. Jagen Barbara und Sheriff Jensen Tucker einen Serienkiller – oder ein echtes Monster?


Vampire – aber ganz anders, als man sie kennt


Was zunächst wie ein klassischer Thriller wirkt, nimmt schnell eine völlig unerwartete Wendung. Denn hier gibt es Vampire – und sie sind keine blutrünstigen Schattenwesen, sondern eine unterdrückte Minderheit. Sie leben am Rand der Gesellschaft, in entlegenen Kolonien, wo sie möglichst unauffällig bleiben. Doch Vorurteile und Hass gegen sie sind weit verbreitet.


Die Idee, Vampire in eine gesellschaftskritische und fast realistisch wirkende Thriller-Welteinzubauen, hat mich total fasziniert. Hier geht es nicht um romantisierte Unsterbliche oder eine epische Schlacht zwischen Menschen und Vampiren – sondern um eine Art düstere Parallelgesellschaft, die ums Überleben kämpft.


Eine ungewöhnliche Ermittlerin & eine frostige Atmosphäre


Barbara Atkins ist eine erfrischend bodenständige Hauptfigur. Keine makellose, toughe Superermittlerin, sondern eine kluge, scharfsinnige Frau mit Ecken, Kanten und einer Prise trockenem Humor. Auch die Nebenfiguren sind wunderbar gezeichnet – jede mit ihrer eigenen Geschichte und ihren eigenen Geheimnissen.


Das Setting in der kalten, trostlosen Wildnis Alaskas verstärkt die düstere, unheilvolle Stimmung des Buches. Deadhart ist ein Ort voller Mistrauen und unausgesprochener Wahrheiten – perfekt für eine Geschichte, in der man niemandem trauen kann.


Ein Thriller mit Biss, aber kein typischer Vampirroman


„Die Kolonie“ ist eine fesselnde Mischung aus klassischer Ermittlungsarbeit, Mystery und gesellschaftskritischen Themen – mit einem Hauch von Übernatürlichem. Selbst wenn man eigentlich kein Fan von Vampirgeschichten ist, könnte dieses Buch überraschen!


Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, und ich würde nur zu gern noch einmal mit Barbara Atkins auf Spurensuche gehen.


⭐ 4/5 Sterne ⭐


📖 Kennt ihr Bücher von C.J. Tudor? Und wie steht ihr zu Vampiren in Thrillern? 🩸✨