Lesemonat Januar – gefühlt 85 Tage, aber wenigstens voller guter Bücher!

Der Januar – der Monat, der einfach nicht enden wollte. Ich schwöre, er hatte mindestens doppelt so viele Tage wie alle anderen Monate. Grau, kalt, nass, einfach nur zum Davonlaufen. Aber zum Glück gibt es Bücher! Und die haben mir diesen endlosen Kaugummi-Monat gerettet. Also lasst uns mal schauen, welche Schätze (und ein paar kleine Enttäuschungen) ich diesen Monat vorstellen durfte.


Die Highlights – Bücher, die mich umgehauen haben


⭐ Chris Carter – Blutrausch (5/5)

Wie immer: Carter liefert ab! Brutal, spannend, mit einem Serienkiller, der einem kalte Schauer über den Rücken jagt. Nichts für schwache Nerven – aber genau mein Ding!


⭐ Karin Slaughter – Cop Town (5/5)

Ein Thriller, der sich nicht nur um Mord und Ermittlungen dreht, sondern auch gesellschaftskritische Themen aufgreift. Fesselnd, intensiv und mit starken Frauenfiguren – genau so muss ein Slaughter-Roman sein!


⭐ Marc Raabe – Die Dämmerung (5/5)

Hochspannung bis zur letzten Seite! Raabe versteht es, eine düstere Atmosphäre aufzubauen, in der man sich als Leser genauso verloren fühlt wie die Ermittler. Absoluter Pageturner!


⭐ Saskia Calden – Die falsche Patientin (5/5)

Psychospannung vom Feinsten! Dieses Buch hat mich ständig hinterfragen lassen, was Realität ist und was nicht. Wenn ihr Thriller mit unzuverlässigen Erzählern mögt – unbedingt lesen!


Sehr gut, aber mit kleinen Makeln


⭐ Ivar Leon Menger – Als das Böse kam (4/5)

Extrem atmosphärisch und packend, aber irgendwann hat sich die Story für mich ein bisschen gezogen. Trotzdem ein starkes Buch mit Gänsehaut-Garantie!


⭐ Alex Finlay – Allein gegen die Lüge (4/5)

Ein solider Thriller mit einer spannenden Story, aber nicht ganz so überraschend, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem sehr unterhaltsam!


⭐ Lisa Jackson – Last Girl Standing (4/5)

Die Mischung aus Psychothriller und Familiendrama hat mir gut gefallen. Stellenweise etwas klischeehaft, aber insgesamt sehr spannend!


⭐ Karsten Dusse – Achtsam morden am Rande der Welt (4,5/5)

Herrlich schwarzer Humor und ein skurriler Kriminalfall – wieder einmal ein echtes Highlight in dieser Reihe. Ich liebe einfach die Mischung aus Achtsamkeit und Mord.


⭐ Saskia Calden – Der stille Feind (4,5/5)

Richtig spannend und mit einer Atmosphäre, die einen bis zur letzten Seite fesselt. Perfekt für Fans von psychologischen Thrillern.


Mittelfeld – gut, aber nicht überragend


⭐ Lucy Foley – Neuschnee (3/5)

Ein typischer „Leute eingeschneit, einer ist der Mörder“-Thriller. Gut geschrieben, aber irgendwie vorhersehbar. Ich hatte mir mehr Twists erhofft.


⭐ Elise Kova – Deal with the Elf King (3/5)

Fantasy mit Romantasy-Elementen – nettes Konzept, aber die Story hat mich nicht komplett überzeugt. Hätte gern etwas tiefgründiger sein dürfen.


⭐ Javier Castillo – Das Mädchen im Schnee (4/5)

Solide Spannung mit einigen guten Twists. Kein absolutes Highlight, aber definitiv lesenswert.


⭐ Jan Erik Fjell – Schattenwald (4/5)

Skandinavische Krimis haben immer eine ganz eigene Atmosphäre, und auch dieser hier war wieder düster und spannend.


⭐ Sarah Bestgen – Happy End (4/5)

Ein emotionaler Roman mit einer spannenden Story, aber stellenweise etwas vorhersehbar.


⭐ Max Bentow – Die Totentänzerin (4,5/5)

Bentow schafft es immer wieder, eine düstere, fast schon surreale Spannung zu erzeugen. Sehr fesselnd!


Flops des Monats – leider nicht mein Fall


⭐ Thomas Bagger – Dunkel (2/5)

Ich wollte es mögen, wirklich. Aber die Story hat mich einfach nicht gepackt, und die Charaktere waren mir zu blass. Leider nicht mein Ding.


Currently Reading – Onyx Storm im Schneckentempo


Trotz des gefühlt niemals endenden Januars war es ein toller Büchermonat! Jede Menge Spannung, ein paar echte Highlights und nur ein paar kleine Enttäuschungen. Jetzt hoffe ich, dass der Februar nicht so elendig lang wird – und natürlich, dass er genauso viele gute Bücher bereithält!


Welches Buch war euer Januar-Highlight? Oder hattet ihr auch einen richtigen Flop dabei? Lasst es mich wissen! 📚✨

Onyx Storm – Wenn ein Buch so gut ist, dass man es kaum erträgt

Ich habe noch nie, wirklich noch nie, ein Buch so langsam gelesen – und das, obwohl ich es liebe. Normalerweise passiert mir das nur bei Geschichten, die mich nicht fesseln, bei denen ich mich mühsam von Seite zu Seite kämpfe. Aber hier? Hier ist es anders. Ich halte mich selbst zurück, als würde mein Unterbewusstsein mich davor warnen, zu schnell voranzukommen.


Und ich weiß auch genau, warum. Ich habe Angst. Angst davor, was am Ende dieses Buches passieren wird. Angst vor den Emotionen, die mich erwarten. Angst davor, in ein schwarzes Loch aus Verzweiflung zu stürzen, weil ich dann wieder ewig auf die Fortsetzung warten muss. Und doch konnte ich nicht anders, als sofort damit anzufangen. Warum? Warum konnte ich nicht warten, bis die Reihe weitergeht? Ich wusste doch, dass es mir das Herz brechen wird!


Ich lese in Schneckentempo, als würde ich das Unvermeidliche hinauszögern, und meide Instagram wie der Teufel das Weihwasser – denn Spoiler sind mein größter Feind. Ich bin so obsessed mit dieser Reihe, dass es mich selbst überrascht. Und gleichzeitig weiß ich, dass ich mir mit jeder gelesenen Seite mein eigenes Grab schaufle.


Ich dachte, Fourth Wing hätte mich zerstört. Ich dachte, nach Iron Flame wäre ich vorbereitet. Ich saß völlig entspannt auf der Couch, flog dem Ende entgegen – und ehe ich mich versah, war ich ein schluchzendes, zitterndes Wrack, während mein Mann fassungslos daneben saß und nicht nachvollziehen konnte, was los war.


Und jetzt? Jetzt ahne ich so, so Schreckliches bei Onyx Storm, dass ich kaum wage, umzublättern. Aber ich weiß auch: Ich werde es tun. Weil ich es nicht lassen kann. Weil diese Reihe mich nicht nur gefesselt, sondern völlig in ihren Bann gezogen hat. Also lese ich weiter. Langsam. Mit pochendem Herzen und einer tief sitzenden Angst vor dem, was mich erwartet.

Karin Slaughter – „Gottlos“ Ein packender Thriller voller Abgründe und emotionaler Tiefe

Mit „Gottlos“, dem fünften Band der Grant-County-Serie, beweist Karin Slaughter einmal mehr, warum sie zu den Meisterinnen des Thrillers gehört. Von der ersten Seite an gelingt es ihr, die Leser in die düstere und verstörende Welt von Grant County zu ziehen. Dieses Buch kombiniert eine grausame Tätersuche mit tiefgehenden Einblicken in die Abgründe menschlicher Beziehungen und religiöser Fanatismen.


Ein Spaziergang mit fatalen Folgen

Alles beginnt mit einem scheinbar harmlosen Spaziergang von Polizeichef Jeffrey Tolliver und Dr. Sara Linton. Während die beiden versuchen, ihre komplizierte Beziehung zu klären, stolpern sie mitten in den Wäldern über etwas, das ihr Leben erneut auf den Kopf stellt: die Leiche eines jungen Mädchens. Erste Untersuchungen ergeben, dass das Opfer lebendig begraben wurde – ein schockierendes Verbrechen, das die Ermittler in ihren Grundfesten erschüttert.


Trotz der Belastung durch ihre eigene gemeinsame Vergangenheit müssen Jeffrey und Sara professionell zusammenarbeiten, um den Täter zu finden. Während Jeffrey und seine Kollegin Lena Adams auf eine religiöse Gemeinschaft stoßen, die in einer abgeschiedenen Gegend lebt, wird die Suche nach Antworten immer schwieriger. Dunkle Geheimnisse und Spannungen innerhalb der Gemeinschaft erschweren die Ermittlungen – und als ein weiteres Mädchen verschwindet, läuft die Zeit davon.


Fesselnde Charaktere und ein eindringlicher Schreibstil

Wie in all ihren Büchern gelingt es Karin Slaughter auch in „Gottlos“, ihre Figuren mit Tiefe und Authentizität auszustatten. Sara und Jeffrey wirken mit all ihren Ecken und Kanten glaubwürdig, und ihre Beziehung verleiht der Geschichte zusätzliche Emotionalität. Jeffrey steht im Konflikt zwischen seinen Gefühlen für Sara und seiner Verantwortung als Ermittler, während Sara versucht, ihre eigene Vergangenheit zu verarbeiten. Besonders spannend ist auch Lena Adams’ Entwicklung, die in diesem Fall mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert wird.


Slaughters Schreibstil bleibt dabei wie immer direkt, klar und unverblümt. Die Autorin scheut sich nicht, auch schwierige Themen anzusprechen, und genau das macht ihre Werke so intensiv. Der Wechsel zwischen actiongeladenen Szenen und ruhigeren, emotionalen Momenten sorgt für eine perfekte Balance.


Eine Herausforderung für die Nerven

Die Thematik in „Gottlos“ ist alles andere als leicht zu verdauen. Der Einblick in religiöse Fanatismen und die Abgründe von Gemeinschaften, die sich nach außen hin als unantastbar geben, ist bedrückend und schockierend zugleich. Leser, die persönliche Berührungspunkte mit Religion haben, könnten das Buch als emotional herausfordernd empfinden. Doch genau diese unangenehmen Wahrheiten sind es, die „Gottlos“ so eindringlich und lesenswert machen.


„Gottlos“ ist ein Thriller, der weit über die bloße Suche nach einem Täter hinausgeht. Mit einer brillanten Mischung aus Spannung, Grausamkeit und emotionaler Tiefe zeigt Karin Slaughter einmal mehr, warum sie eine der beliebtesten Autorinnen dieses Genres ist. Die komplexen Charaktere, die erschreckend realistischen Einblicke in die Abgründe menschlichen Handelns und die düstere Atmosphäre machen dieses Buch zu einem wahren Pageturner.


Von mir gibt es 4,5/5 ⭐️ für diese mitreißende und emotionale Lektüre. Für Fans der Grant-County-Serie ein absolutes Muss – und für alle, die packende, anspruchsvolle Thriller lieben, eine klare Empfehlung.

Ivar Leon Menger – „Als das Böse kam“

Nachdem ich im letzten Jahr Finster von Ivar Leon Menger gelesen habe und es mich so begeistert hat, war klar: Ich muss unbedingt mehr von diesem Autor lesen. Und als ich den Klappentext von Als das Böse kam gesehen habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine abgeschiedene Insel, eine Familie voller Geheimnisse und die ständige Bedrohung durch das „Böse“ – das klang nach einem Buch, das mir eine Gänsehaut garantieren würde.


Worum geht es?

Die Geschichte spielt auf einer kleinen, abgeschotteten Insel, auf der Juno, ihre Familie und ihre Ängste leben. Die 16-Jährige und ihr Bruder wachsen in völliger Isolation auf. Ihr Leben dreht sich um alltägliche Beschäftigungen wie Fischfang oder Kuchenbacken – doch im Hintergrund lauert die ständige Angst vor Fremden. Ihr Vater hat ihnen eingetrichtert, dass diese Fremden kommen könnten, um sich für eine Schuld zu rächen, die er in der Vergangenheit auf sich geladen hat. Die Blockhütte ist der einzige sichere Ort, und ein geheimer Schutzraum bietet zusätzlichen Schutz, sollte das Böse kommen.


Doch bald wird klar, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Nach und nach bröckelt die Fassade der heilen Welt, und Juno muss sich die Frage stellen, wem sie überhaupt noch vertrauen kann – selbst innerhalb ihrer Familie.


Was mich sofort überzeugt hat:

Bereits der Einstieg in das Buch hat mich gefesselt. Ivar Leon Menger schafft es, mit wenigen Worten eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, die sich durch das gesamte Buch zieht. Besonders gelungen fand ich die Erzählperspektive aus Junos Sicht. Ihre Naivität und ihr eingeschränkter Blick auf die Welt wirken absolut authentisch. Gleichzeitig gibt es immer wieder Momente, in denen ihre kindliche Sichtweise auf die harte Realität trifft – was mich emotional total mitgenommen hat.


Der Schreibstil von Menger ist klar und prägnant, ohne dabei oberflächlich zu wirken. Er schafft es, Spannung aufzubauen, ohne dabei zu hetzen. Besonders beeindruckend ist, wie viel Atmosphäre er auf wenigen Quadratmetern erzeugt. Die Geschichte spielt fast ausschließlich in und um die Blockhütte der Familie, doch ich hatte nie das Gefühl, dass es eintönig wird. Jede Szene bringt neue Wendungen, neue Fragen und neue Gefahren – und das macht das Buch so fesselnd.


Was mir besonders gut gefallen hat:

Die Aufteilung der Geschichte in drei Teile fand ich sehr gelungen. Der erste Teil wirft viele Fragen auf und baut eine enorme Spannung auf. Man erfährt mehr über die isolierte Welt von Juno und ihrer Familie und beginnt zu ahnen, dass hinter den Warnungen des Vaters viel mehr steckt, als er preisgibt. Besonders stark fand ich, wie der Autor die psychologischen Dynamiken innerhalb der Familie darstellt. Die Beziehung zwischen Juno, ihrem Bruder und ihren Eltern ist komplex und voller unausgesprochener Wahrheiten, die nach und nach ans Licht kommen.


Der zweite Teil bringt mehr Action und Enthüllungen. Hier werden einige der Fragen beantwortet, die der erste Teil aufgeworfen hat, und die Bedrohung durch das „Böse“ rückt immer näher. Der letzte Teil ist dann ein packendes Finale, in dem sich die Fäden der Geschichte zusammenfügen.


Kritikpunkte:

So spannend die Geschichte auch war, hatte ich dennoch zwei Punkte, die mich ein wenig gestört haben. Zum einen war der erste Teil so stark, dass die beiden folgenden Abschnitte etwas darunter gelitten haben. Die Handlung wurde vorhersehbarer, und ich hatte das Gefühl, dass die Spannung etwas abnahm. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor hier noch ein paar Überraschungen eingebaut hätte. Zum anderen blieben am Ende einige Fragen offen, was mich etwas unbefriedigt zurückgelassen hat. Besonders bei einem so starken Anfang hätte ich mir ein runderes Ende gewünscht.


Als das Böse kam ist ein intensiver und atmosphärischer Thriller, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Ivar Leon Menger beweist erneut, dass er ein Meister darin ist, Spannung aufzubauen und die Psyche seiner Figuren eindringlich darzustellen. Trotz kleiner Schwächen – wie der etwas vorhersehbaren Handlung in den späteren Kapiteln – hat mich das Buch bis zur letzten Seite gefesselt.


Wenn ihr Thriller liebt, die mit wenigen Schauplätzen und einer beklemmenden Atmosphäre arbeiten, solltet ihr dieses Buch unbedingt lesen. Es ist eine spannende, emotionale und sehr durchdachte Geschichte, die noch lange nachwirkt. Von mir gibt es 4 von 5 ⭐️⭐️⭐️⭐️ Sternen – und ich freue mich schon darauf, was Ivar Leon Menger als Nächstes veröffentlichen wird!

Ein Familiendrama voller Geheimnisse – Alex Finlay: Allein gegen die Lüge

Manchmal zieht einen ein Buch schon durch Titel und Cover magisch an – und genau so ging es mir mit diesem Thriller. Doch Vorsicht: Wer einmal mit dem Lesen beginnt, wird diesen Roman kaum aus der Hand legen können, bevor das letzte Geheimnis gelüftet ist.

Eine schockierende Nachricht – und ein Wettlauf gegen die Zeit

Der junge Matt Pine erlebt einen Albtraum: Bei einem vermeintlichen Urlaub in Mexiko sterben fast alle Mitglieder seiner Familie unter mysteriösen Umständen. Die örtlichen Behörden stufen es als Unfall ein, doch das FBI glaubt nicht an diese Erklärung und schweigt zu den Hintergründen ihrer Zweifel. Die Tragödie bringt jedoch nicht nur Trauer, sondern zieht auch alte Wunden wieder auf. Vor sieben Jahren wurde Matts Bruder Danny wegen des Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt, obwohl er seine Unschuld beteuerte. Eine True-Crime-Dokumentation schürte damals Zweifel an Dannys Schuld und stellte die Familie ins Rampenlicht. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod der Pine-Familie und Dannys Fall zu geben. Matt, hin- und hergerissen zwischen Verlust, Fragen und Wut, begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit – koste es, was es wolle.


Verschachtelt, klug erzählt und emotional tiefgehend

Alex Finlay schafft es, die komplexe Geschichte um die Familie Pine aus unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen zu erzählen. Immer wieder wechseln sich die Ereignisse der Gegenwart mit Rückblicken und Szenen aus einer True-Crime-Doku ab, was den Spannungsbogen aufrecht hält. Anfangs fiel es mir schwer, die vielen losen Fäden zu sortieren, aber genau das machte den Reiz aus: Nach und nach entfaltet sich ein vielschichtiges Bild, das die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart immer klarer aufzeigt.


Die Figuren – von Matt bis hin zur FBI-Agentin Keller – sind detailliert und authentisch ausgearbeitet. Besonders die Einblicke in die zerrissene Dynamik der Pine-Familie und die Auswirkungen der Tragödie auf jedes Mitglied haben mich emotional berührt. Auch wenn Finlay das Erzähltempo eher langsam anlegt, wird die Geschichte dadurch nicht weniger spannend. Jedes neue Puzzleteil fügt sich perfekt ins Gesamtbild ein, und die Wendungen bleiben bis zum Ende überraschend.


Ein intelligenter, ruhig erzählter Thriller

„Allein gegen die Lüge“ überzeugt mit einem ausgeklügelten Plot, starken Charakteren und einem emotionalen Tiefgang, der unter die Haut geht. Auch wenn ich mir an manchen Stellen etwas mehr Tempo gewünscht hätte, hat mich die Geschichte von Anfang an gefesselt und nachhaltig beschäftigt.


Von mir gibt es 4 von 5 Sternen – ein empfehlenswerter Thriller, der durch seine Cleverness und Tiefe besticht.

DUNKEL von Thomas Bagger – Ein Band, der hinter seinen Vorgängern zurückbleibt

Es gibt Buchreihen, die einen mit jedem neuen Teil mehr begeistern. Genau das hatte ich mir von der Task-Force-14-Reihe von Thomas Bagger erhofft. Nach dem Auftakt mit „NACHT“, das zwar thematisch etwas schwerfällig war, aber dennoch viele spannende Momente bot, war „FEUER“ ein echter Volltreffer. Ein Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat und alle Erwartungen übertraf. Mit „DUNKEL“, dem dritten Band, war meine Vorfreude deshalb riesig – doch leider konnte das Buch nicht ganz an die bisherigen Erfolge der Reihe anknüpfen.


Dabei begann die Geschichte vielversprechend: Schon die ersten Kapitel waren spannend und actiongeladen, die Atmosphäre dicht und greifbar. Der Einstieg war wie ein Adrenalinstoß, und ich war sofort wieder voll in der Welt von David Flugt angekommen. Doch leider hielt dieser Eindruck nicht lange an. Was zunächst vielversprechend startete, verlor sich zunehmend in langatmigen Passagen, und die anfängliche Spannung wich einer zähen Erzählweise.


Das Hauptthema – Bandenkriminalität und ihre Verstrickungen – konnte mich nicht überzeugen. Zwar mag das Thema viele Leserinnen und Leser ansprechen, aber mich hat es einfach nicht abgeholt. Thomas Bagger gelang es diesmal nicht, meine Neugier zu wecken oder das Thema so zu verpacken, dass ich mich voll darauf einlassen konnte. Stattdessen plätscherte die Handlung vor sich hin, und obwohl es hier und da kurze spannende Momente gab, fehlte mir der Sog, der mich bei den Vorgängern so begeistert hat.


Auch die Charaktere, die ich bisher als eine der größten Stärken der Reihe empfand, blieben diesmal blass. David Flugt, dessen innerer Kampf und Entwicklung mich sonst so faszinierten, wirkte plötzlich farblos. Selbst die Nebenfiguren, die oft für emotionale Tiefe sorgen, konnten mich diesmal kaum berühren. Es fehlte an Intensität, an Überraschungen und an der Tiefe, die ich sonst so an der Reihe schätze.


Natürlich gibt es auch in „DUNKEL“ gute Momente. Baggers Schreibstil ist nach wie vor souverän, und der Anfang verspricht viel. Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr verlor sie mich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sich die Handlung entwickelt oder gesteigert hat – stattdessen blieb sie auf einem stagnierenden Niveau.


Mein Fazit: „DUNKEL“ konnte meine hohen Erwartungen leider nicht erfüllen. Während die Vorgänger Spannung, Emotionalität und Überraschungen boten, wirkte dieser Teil deutlich schwächer und blasser. Dennoch werde ich der Reihe treu bleiben, denn das Potenzial ist nach wie vor da. Ich hoffe, dass Band 4 wieder zu alter Stärke zurückfindet und mich erneut mitreißt.


2 von 5 ⭐️⭐️ Sternen. Ein schwacher Band in einer ansonsten vielversprechenden Reihe.


True Crime meets Sachbuch – Lydia Benecke begeistert mich immer wieder

Neben meiner Liebe zu Thrillern tauche ich ebenso gerne in die düstere Welt des True Crime ein. Bücher, die echte Fälle, menschliche Abgründe und forensische Hintergründe beleuchten, üben eine ganz besondere Faszination auf mich aus. Kein Wunder also, dass ich ein großer Fan von Lydia Benecke bin. Ihre Werke faszinieren mich nicht nur durch ihre Klarheit und Präzision, sondern auch durch die fundierte und dennoch zugängliche Aufbereitung von Themen, die tief unter die Haut gehen.

Ich habe schon einige Lesungen von Lydia Benecke besucht – ein Erlebnis, das ich nur jedem ans Herz legen kann! Ihr Wissen, kombiniert mit ihrer Art, komplexe Themen greifbar zu machen, macht ihre Bücher und Vorträge zu etwas Besonderem. Zwei Werke von ihr gehören zu meinen absoluten Lieblingen:

„Sadisten“


Ein umfangreiches, tiefgehendes Werk, das fast schon wie ein Lehrbuch der dunklen Psychologie wirkt. Lydia Benecke definiert und erläutert psychologische Begrifflichkeiten und verknüpft sie geschickt mit echten Kriminalfällen. Die detaillierten Analysen der Täterprofile sind nicht nur erschreckend präzise, sondern ermöglichen auch faszinierende Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche. Besonders spannend: Man ertappt sich selbst dabei, eigene Mitmenschen (oder sich selbst!) unbewusst zu analysieren. Dieses Buch ist keine leichte Lektüre, aber unglaublich fesselnd und lehrreich.


„Psychopathinnen“


Hier rückt Lydia Benecke die weibliche Psychopathie in den Fokus. Durch reale Fallbeispiele und wissenschaftliche Erkenntnisse zeigt sie, wie weibliche Täter strategisch vorgehen, manipulieren und ihre Ziele erreichen. Besonders beeindruckend sind die Unterschiede zur männlichen Psychopathie, die Benecke anhand fundierter Studien und spannender Beispiele beleuchtet. Wer glaubt, durch True-Crime-Dokus wie „Autopsie“ oder „Medical Detectives“ bereits alles zu wissen, wird hier eines Besseren belehrt!


Mein Fazit:

Lydia Benecke schafft es, komplexe Themen mit klaren Worten verständlich zu machen, ohne den moralischen Zeigefinger zu heben. Ihre Werke sind intensiv, lehrreich und erschreckend ehrlich. „Sadisten“ und „Psychopathinnen“ gehören definitiv zu den Must-Reads für alle, die True Crime und forensische Psychologie lieben.


Welches Buch von Lydia Benecke habt ihr schon gelesen – oder steht eines auf eurer Wunschliste? Lest wie immer mit den Augen, mit den Ohren, aber vor allem mit dem Herzen!