Sabaa Tahir – Heir: Die Heir-Reihe, Band 1

Ein düsterer, epischer Auftakt mit Magie, Intrigen, Herzklopfen – und genau dem Sog, den man sich von High Fantasy nur wünschen kann.

Sabaa Tahir – Heir: Die Heir-Reihe, Band 1

Okay, zugegeben – ich bin schwach geworden. Dieses Cover! Episch, mystisch, verheißungsvoll. Als hätte es direkt zu mir gesprochen: „Du willst mich lesen. Du wirst mich lieben.“ Und dann kam der Klappentext daher wie ein dramatischer Fantasy-Trailer und – zack – war es um mich geschehen.

Eine Waise, eine Ausgestoßene, ein Kronprinz und ein tödlicher Killer? Ja bitte, nehmt mein Herz, ich bin dabei!

Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Heir ist nicht nur ein optisches Highlight im Regal, sondern auch inhaltlich ein echtes Fantasy-Juwel.

Der Einstieg? Direkt im Geschehen.

Sabaa Tahir versteht es, ihre Leser:innen ohne Umschweife in ihre Welten zu katapultieren. Kein langatmiges Vorgeplänkel – man ist sofort mittendrin in einer Welt voller Magie, Konflikte und düsterer Geheimnisse. Schon auf den ersten Seiten merkt man: Hier geht es um mehr als nur um klassische „Gut gegen Böse“-Dramaturgie.

Die Charaktere? Trope-geladen, aber herrlich eigen.

  • Aiz, der tragische Waisenheld mit dunkler Vergangenheit (Hello, „Revenge Hero“-Trope), der seine inneren Dämonen fast so gut pflegt wie sein Durst nach Gerechtigkeit.
  • Sirsha, die verstoßene Magierin mit Naturkräften (“Elementarmagie meets Outcast”-Vibe), die zwischen Pflicht und Herz zerrissen wird – romantische Verwicklungen inklusive.
  • Quil, der Kronprinz wider Willen (“Reluctant Heir”-Trope, anyone?), zerrieben zwischen Erbe und Gewissen – und definitiv kein glatter Held.

Jeder der drei bekommt seine eigene Perspektive, und das macht die Geschichte so vielschichtig und lebendig. Auch Nebenfiguren glänzen – mit Ecken, Kanten und (natürlich) tragischen Geheimnissen. Es wäre kein Fantasyepos ohne mindestens einen mysteriösen Mentor, eine feindliche Prophezeiung und einen düsteren Gegenspieler mit Charisma – check, check und nochmals check!

Das Worldbuilding? Einfach nur wow.

Sabaa Tahir baut hier eine Welt, die sich lebendig anfühlt. Völker mit unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Magiesystemen, die auf faszinierende Weise miteinander verwoben sind. Dabei wirkt nichts überladen oder willkürlich – alles ergibt Sinn, alles hat Geschichte. Ob uralte Ruinen, religiöse Bräuche oder politische Spannungen: Es steckt so viel Tiefe in jedem Detail, dass ich am liebsten sofort in dieser Welt Urlaub machen würde. Also, zumindest wenn man mir einen feuerspeienden Begleiter und ein bisschen Schutz vor Attentätern mitgibt.

Übrigens: Auch wenn Heir im selben Universum spielt wie An Ember in the Ashes, muss man die Vorgängerreihe nicht gelesen haben. Aber – und hier ist die Warnung – wenn man Heir liebt, wird man wahrscheinlich sofort zu Ember greifen wollen. Ich spreche da aus sehr frischer Erfahrung. Mein Bücherregal ächzt bereits vor Vorfreude.

Und die Story? Packend. Düster. Emotional.

Über 600 Seiten – und ich habe sie weggeatmet. Sabaa Tahir jongliert mit Tempo, Emotion und Spannung, als wäre es ein Spaziergang. Die Geschichte bleibt nie stehen, sondern entwickelt sich stetig weiter – mit überraschenden Wendungen, leisen Momenten und dramatischen Showdowns. Und ja, natürlich endet alles mit einem fiesen Cliffhanger. Wie könnte es auch anders sein?

Fazit:

Heir ist für mich das perfekte Beispiel dafür, wie moderne High Fantasy funktionieren kann: Charakterstark, emotional vielschichtig, mit einer Welt, die atmet, und einem Plot, der Sogwirkung hat. Ein Buch, das sich liest wie eine Netflix-Serie im Kopfkino – mit epischen Schauwerten und Herz.

Meine Bewertung: 4,5/5 Sterne. ⭐️⭐️⭐️⭐️✨

Für alle Fans von Magie, Intrigen, Found Family, slow-burn Romance und einer Prise bittersüßer Tragik.

Ich zähle die Tage bis Band 2. Wirklich. (Hat jemand einen Zeitumkehrer?)