„Neuschnee“ von Lucy Foley – Mein Leseerlebnis

 „Neuschnee“ von Lucy Foley – Mein Leseerlebnis

Manchmal reicht ein faszinierendes Cover, um meine Neugier zu wecken. So war es auch bei „Neuschnee“ von Lucy Foley, erschienen im Penguin Verlag. Der düstere, verschneite Hintergrund und die verheißungsvollen Schlagzeilen ließen mich vermuten, dass ich einen spannenden Thriller in Händen halte. Doch leider wurde meine Vorfreude nicht ganz erfüllt.


Der Klappentext versprach Spannung:

Neun Freunde treffen sich, um den Jahreswechsel in einer abgeschiedenen Berghütte in den schottischen Highlands zu feiern. Doch aus der ausgelassenen Stimmung wird schnell ein Albtraum. Schneestürme schotten das Anwesen komplett von der Außenwelt ab, und alte Geheimnisse innerhalb der Gruppe brechen gefährlich hervor. Als einer von ihnen tot im Schnee gefunden wird, eskaliert die Situation. War es ein Unfall? Oder doch ein Mord? Und was hat es mit dem Gerücht über einen Serienmörder auf sich, der in der Gegend umherstreifen soll?


Große Erwartungen, aber…

Nachdem ich die Beschreibung gelesen hatte, war ich Feuer und Flamme. Leider stellte sich schnell heraus, dass es sich weniger um einen packenden Thriller handelt, sondern eher um einen Krimi mit psychologischen Elementen. Vor allem die Struktur der Geschichte hat mich herausgefordert: Es gibt zahlreiche Zeitsprünge und Perspektivwechsel zwischen den Charakteren. Zwar sind die Figuren nicht oberflächlich gezeichnet, doch das ständige Hin- und Herspringen ließ die Handlung konfus wirken. Kaum hatte ich mich auf einen Charakter eingelassen, wechselte die Geschichte bereits zur nächsten Perspektive. Für mich war das anstrengend, da ich eher eine fortlaufende Erzählung bevorzuge – aber das ist sicherlich Geschmackssache.


Langatmiger Einstieg, spannendes Finale

Der Einstieg verlief zäh, geprägt von zahlreichen Rückblicken in die Vergangenheit der Freunde. Zwar wird schnell klar, dass jemand sterben wird, doch wer und warum, bleibt lange unklar. Diese Ungewissheit zieht sich bis zum Schluss und sorgt für den gewünschten Überraschungseffekt. Dennoch empfand ich die Rückblenden zu Beginn als langatmig, da ich unbedingt wissen wollte, was passiert ist.


Im Verlauf der Handlung blickt man jedoch hinter die Fassaden der Figuren und entdeckt Geheimnisse, Verrat und Intrigen. Das zieht einen nach und nach in den Bann, auch wenn der Sog nicht ganz so stark war, wie ich es mir erhofft hatte.


Mein Fazit

Das Ende hält tatsächlich einige überraschende Wendungen bereit und bringt die losen Fäden zusammen. Trotzdem konnte mich „Neuschnee“ nicht vollständig überzeugen. Die vielen Perspektivwechsel und der zähe Einstieg trübten mein Leseerlebnis. Auch wenn die Geschichte letztlich clever aufgebaut ist, hat mir das gewisse Etwas gefehlt, um komplett mitgerissen zu werden.


Ich vergebe 3 von 5 Sternen – ein solides Buch, das aber nicht ganz meinen Erwartungen entsprach.


Wie steht ihr zu solchen Erzählungen mit vielen Perspektivwechseln? Habt ihr „Neuschnee“ schon gelesen?