„Fangt das Biest!“ – Disney Villains Band 11: Gastons Geschichte

„Fangt das Biest!“ – Disney Villains Band 11: Gastons Geschichte

Die Villains-Reihe von Serena Valentino hat sich längst einen festen Platz in den Herzen von Disney-Fans erobert. In Band 11 der New York Times-Bestsellerreihe widmet sich die Autorin nun einem Charakter, der in „Die Schöne und das Biest“ lange Zeit nur als Nebenfigur betrachtet wurde: Gaston. Und was soll ich sagen? Es ist immer wieder faszinierend, wie Valentino es schafft, altbekannte Geschichten in einem völlig neuen Licht zu erzählen.


Worum geht es?

Wir alle kennen Gaston als den arroganten, selbstverliebten Jäger, der das Herz von Belle gewinnen will – und dabei scheitert. Doch „Fangt das Biest!“ zeigt, dass hinter diesem Fassade viel mehr steckt. Die Geschichte beginnt in Gastons Kindheit, als er eng mit dem Prinzen – dem späteren Biest – befreundet ist. Gemeinsam teilen sie ihre Begeisterung für Bücher, Abenteuer und allerlei Streiche. Doch ihre Freundschaft wird zunehmend von Neid, Rangunterschieden und dunklen Geheimnissen überschattet.


Als der Prinz sich durch seine Arroganz und Grausamkeit in das Biest verwandelt, bleibt Gaston zurück – mit seinem verletzten Stolz und dem Entschluss, nie wieder nur im Schatten eines anderen zu stehen. Natürlich spielen auch die Verdrehten Schwestern, die geheimnisvollen Erzählerinnen der Villains-Reihe, eine wichtige Rolle. Sie weben ein Netz aus Intrigen und Flüchen, das Gastons Werdegang mit den anderen Bänden der Serie verbindet.


Serena Valentino hat eine ganz besondere Gabe: Sie findet immer wieder neue Perspektiven, die eine bereits bekannte Disney-Geschichte erweitern, ohne sie zu verändern. Dabei gelingt es ihr, Lücken in der Originalhandlung zu füllen und neue Emotionen hervorzurufen. Gastons Geschichte hat mich besonders durch die detaillierte Darstellung seiner Freundschaft mit dem Prinzen überrascht. Ihre jugendliche Unbeschwertheit, die schrittweise in Rivalität und Verbitterung umschlägt, gibt dem Buch eine ungeahnte Tiefe.


Trotzdem fehlte es mir dieses Mal an einem wirklich überraschenden Einfallsreichtum, der die anderen Bände oft so besonders gemacht hat. Während Figuren wie Ursula oder Maleficent durch völlig neue Facetten glänzen, bleibt Gastons Entwicklung hier vorhersehbarer. Dennoch fand ich es spannend, ihn mit anderen Augen zu sehen – nicht nur als den eitlen Jäger, sondern als einen Mann, der sein eigenes Päckchen zu tragen hat.


„Fangt das Biest!“ ist eine willkommene Rückkehr in die Welt von „Die Schöne und das Biest“ und zeigt uns, dass kein Charakter nur „gut“ oder „böse“ ist. Gastons Geschichte wirft ein neues Licht auf seine Beweggründe und lässt uns seine Figur in einem anderen Kontext sehen. Trotz kleiner Schwächen im Plot bleibt die Villains-Reihe für mich ein Highlight – gerade durch die Verknüpfungen zwischen den Bänden, die die Geschichten geschickt miteinander verweben.


Wenn ihr Fans von Disney seid und Lust habt, die bekannten Märchen aus neuen Blickwinkeln zu erleben, kann ich euch die Reihe wärmstens empfehlen. Und wer weiß – vielleicht ist jetzt genau die richtige Zeit für einen Filmabend mit „Die Schöne und das Biest“.


4 von 5 Sternen

Was haltet ihr von Gaston? Welcher Disney-Bösewicht ist euer Favorit? Und habt ihr schon eines der Villains-Bücher gelesen?