‚Der Federmann‘ von Max Bentow

Manchmal passieren im Leben Dinge, die man nicht sofort versteht, die aber im Nachhinein eine tiefere Bedeutung bekommen. Als ich meinen Mann vor über einem Jahrzehnt kennenlernte, überreichte er mir am ersten Abend – und das wird für immer in meiner Erinnerung bleiben – ein Buch. Es mag sich jetzt so anhören, als hätte ich es mit einem literarischen Feingeist zu tun gehabt, aber weit gefehlt. Mein Mann ist der absolute Anti-Leser, jemand, der eher selten zu einem Buch greift. In seinem Bücherregal befanden sich genau zwei Bücher – beide aus der Nils Trojan Reihe von Max Bentow. An jenem Abend drückte er mir eines davon in die Hand.

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Welches Buch war es, das mein Herz sofort erobert hat? “Der Federmann” von Max Bentow. Und ich kann nur sagen, dass dieses Buch es wirklich in sich hat. Wer weiß, vielleicht hat dieses Geschenk den Grundstein für unsere Beziehung gelegt. Heute, zehn Jahre später und mit drei gemeinsamen Kindern, kann ich rückblickend sagen, dass dieser Abend, dieses Buch, mehr in sich trug, als man damals vielleicht hätte ahnen können.


Worum geht es in „Der Federmann“?


Max Bentow hat mit „Der Federmann“ ein packendes, nervenaufreibendes Debüt geschaffen, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Im Mittelpunkt steht der Berliner Kommissar Nils Trojan, der an einen erschütternden Tatort gerufen wird: Eine junge Frau wurde auf grauenvolle Weise ermordet – ihr Körper gefangen in einem bizarren, fast skulpturalen Gebilde aus getrocknetem Schaum. Trojan ist sofort tief betroffen von dem Anblick und von den ungeheuren Abgründen, in die ihn dieser Fall führen wird.


Bei seinen Ermittlungen stößt Trojan auf verblüffende Parallelen zu einem älteren Fall. Damals konnte die Puppenmacherin Josephin Maurer in letzter Sekunde aus einem Keller gerettet werden, in dem der Täter bereits begonnen hatte, seinen grausamen Plan umzusetzen. Doch der mutmaßliche Täter, Karl Junker, gilt als tot. Oder etwa doch nicht? Gibt es einen Nachahmer, oder hat Junker seinen Tod nur inszeniert, um sein tödliches Werk im Verborgenen fortzuführen? Nils Trojan steht vor einem Rätsel, das ihn nicht nur körperlich, sondern auch seelisch an seine Grenzen bringt.


Der deutsche Chris Carter?


Es fällt mir schwer, Vergleiche zu ziehen, denn jeder Autor hat seine eigene Stimme, seinen eigenen Stil. Aber wenn ich Bentows Werke mit denen eines internationalen Autors in Verbindung bringen müsste, dann drängt sich der Name Chris Carter auf. Ja, Bentow und Carter haben etwas gemeinsam: Die Morde, die sie schildern, sind erschreckend perfide, brutal und grausam, aber auch bis ins kleinste Detail perfekt durchdacht. Man liest und tappt dabei völlig im Dunkeln, angewidert und gleichzeitig fasziniert von der psychologischen Tiefe der Täter. Der Thrill, die Spannung – es ist fast unerträglich. Und genau das macht „Der Federmann“ zu einem so atemberaubenden Pageturner.


Warum ich die Nils Trojan Reihe liebe


Was mich besonders an Max Bentows Nils Trojan Reihe fasziniert, ist nicht nur die Brillanz der Handlung, sondern auch die Art und Weise, wie er seine Charaktere gestaltet. Nils Trojan ist kein unfehlbarer Held. Er ist ein Mensch mit Schwächen, jemand, der nicht nur gegen Verbrecher, sondern auch gegen seine eigenen Dämonen kämpft. Dieser Aspekt macht ihn für mich so greifbar und authentisch. Man leidet und fiebert mit ihm, und genau das zieht mich immer wieder zurück in seine Welt.


„Der Federmann“ ist der Auftakt einer Reihe, die mittlerweile weit über die deutschen Grenzen hinaus Leserinnen und Leser in ihren Bann zieht. Für mich ist es einer dieser Krimis, die man nicht mehr aus der Hand legen kann. Jeder Cliffhanger, jede Wendung sorgt dafür, dass man einfach weiterlesen muss – bis tief in die Nacht, wenn man eigentlich längst schlafen sollte.


Fazit


Wenn du auf der Suche nach einem Thriller bist, der dich in seinen Bann zieht, dann solltest du unbedingt zu „Der Federmann“ greifen. Ich gebe diesem Auftaktband volle 5 von 5 Sternen und kann es nur jedem ans Herz legen, der spannende, psychologisch komplexe Krimis liebt. Max Bentow ist für mich ein Meister seines Fachs, und ich freue mich darauf, euch in Zukunft noch mehr aus der Nils Trojan Reihe vorzustellen.


Übrigens: Falls ihr euch auch mal fragt, wie ein kleines Buchgeschenk den Lauf des Lebens beeinflussen kann – bei uns war es „Der Federmann“. Vielleicht steckt ja auch in eurem Bücherregal eine Geschichte, die mehr verändert, als ihr es euch je hättet vorstellen können.


Habt ihr schon eines der Bücher aus der Nils Trojan Reihe gelesen? Erzählt mir gerne von euren Eindrücken!