Atemberaubende Romantic Fantasy? Oder eher eine bittersüße Enttäuschung?
Laura Steven – Our Infinite Fates
In den letzten Wochen kam man an diesem Buch ja kaum vorbei. Ob auf Bookstagram, TikTok oder zwischen zwei Buchseiten im Café – Our Infinite Fates war irgendwie überall. Klar, dass ich neugierig wurde. Die Kombi aus zeitloser Liebe, Reinkarnation und düsterem Schicksalsfluch klang ganz nach meinem Geschmack. Also schnappte ich mir mein PocketBook, ließ mich auf Evelyns Geschichte ein – und wartete auf die große emotionale Explosion. Doch die kam leider nicht.
Dabei ist die Prämisse wirklich stark: Evelyn, die sich an all ihre früheren Leben erinnert und in jedem Einzelnen auf tragische Weise vor ihrem 18. Geburtstag stirbt – immer durch die Hand ihrer großen Liebe. Ein Liebesfluch, der Leben um Leben wiederkehrt. Klingt nach einer epischen Star-Crossed Lovers-Saga mit Enemies to Lovers-Vibe, bei der man am liebsten direkt in eine Decke eingewickelt Herzschmerz inhalieren möchte. Doch je weiter ich las, desto mehr wich die anfängliche Begeisterung einer gewissen Ernüchterung.
Was mir schnell auffiel: Die Geschichte bleibt auf Distanz. Es gab diesen einen, zentralen Funken, der gefehlt hat – dieses eine Kapitel, das mich hätte weinen, hoffen oder wenigstens sehnsüchtig aufseufzen lassen sollen. Evelyn und ihre Liebe, dieser uralte Seelenbund, der sich durch Jahrhunderte zieht, blieb für mich eine Idee, aber keine Emotion. Die Romantik, die das Herz der Story hätte sein sollen, wirkte wie ein ferner Schatten – angedeutet, aber nie wirklich spürbar. Dabei schreit das Konzept förmlich nach einem fated mates-Trope mit bittersüßen Rückblenden und intensiver Slow-Burn-Chemie.
Stattdessen wirkte vieles wie ein Déjà-vu im Loop: In den Rückblicken veränderten sich zwar Kulissen, Kleidung und Epochen – aber die Handlung wiederholte sich wie in einem endlosen Albtraum. Die Variation fehlte, und dadurch auch der erzählerische Sog. Die Passagen in der Gegenwart hatten ebenfalls mit Längen zu kämpfen. Evelyns Suche nach Antworten, ihre innere Zerrissenheit, die Angst um ihre Schwester – das alles war da, aber wirkte stellenweise seltsam blass. Die emotionale Wucht blieb einfach aus.
Das Finale? Leider eher ein leiser Seufzer als ein Herzstillstand-Moment. Es passte für mich nicht zum Rest, wirkte fast gehetzt – und ließ mich mit mehr Fragen als Gefühlen zurück.
Mein Fazit:
Our Infinite Fates ist eine Geschichte, die viel verspricht – Reinkarnation, tragische Liebe, ein uralter Fluch, der nach Erlösung schreit. Ein absoluter Catnip für Fans von Second Chance Love, Star-Crossed Lovers und The One That Got Away. Doch die Umsetzung bleibt hinter dem Potenzial zurück. Emotional hat es mich nicht erreicht, und auch die Entwicklung der Beziehung blieb zu vage, zu wenig greifbar. So blieb es bei einer Idee, die nicht ganz aufblühen konnte.
2,5 von 5 Sternen ⭐️⭐️✨ – für eine starke Grundidee, aber leider eine nur mittelmäßig erzählte Schicksalsliebe.