Tríona Walsh – Nachtwald / Düstere Familiengeheimnisse in Irlands mystischen Wäldern

Ein atmosphärischer Thriller aus Irland? Da bin ich sofort dabei!

Als großer Irland-Fan wurde ich sofort hellhörig, als ich von Nachtwald hörte. Ein abgelegenes Herrenhaus mitten im dunklen Wald, eine Familie mit tiefen Rissen und ein unerwarteter Gast, der alles ins Chaos stürzt? Das klingt nach perfektem Spannungspotential! Tríona Walsh – Nachtwald

Die düstere, mystische Landschaft Irlands als Kulisse für einen Thriller – was könnte besser passen?

Worum geht es?

Lizzie kehrt nach Monaten der Funkstille zu ihrer Familie zurück, um die Hochzeit ihrer Mutter zu feiern. Doch anstatt eines harmonischen Wiedersehens erwartet sie Butler Hall, ein heruntergekommenes Herrenhaus im Herzen eines dichten, beinahe undurchdringlichen Waldes im Westen Irlands.

Schon die Anreise gestaltet sich abenteuerlich – die Straße ist so stark zugewachsen, dass das Anwesen nur noch zu Fuß erreichbar ist. Und als die Gäste sich endlich eingefunden haben, taucht ein unerwarteter Fremder auf.

Doch dieser Gast ist nicht gekommen, um zu feiern.

Was als angespannte Familienzusammenkunft beginnt, verwandelt sich bald in einen Albtraum. Geheimnisse kommen ans Licht, dunkle Wahrheiten werden enthüllt – und nicht jeder wird dieses Wochenende unbeschadet überstehen…

Die Atmosphäre: Ein Meisterwerk der Kulisse

Das Setting war für mich das absolute Highlight des Buches!

Tríona Walsh erschafft mit Butler Hall und dem düsteren, verwachsenen Wald eine Atmosphäre, die man förmlich spüren, riechen und hören kann. Die Beschreibung des heruntergekommenen Herrenhauses, der abgelegenen Lage und der unheilvollen Stille haben mich direkt in die Geschichte hineingezogen.

Ich konnte das Knarren der Dielen, den Geruch von feuchtem Holz und das Rascheln der Blätter förmlich vor mir sehen.

Für Leser, die auf gothic-noir-ähnliche Settings stehen, ist dieses Buch definitiv ein Genuss!

Spannung: Ein langsames Spiel mit Höhen und Tiefen

Hier bin ich ein wenig zwiegespalten.

Der Einstieg war großartig – mysteriös, geheimnisvoll und voller unterschwelliger Spannung. Man spürt sofort, dass unter der Oberfläche etwas Brodelndes lauert.

Doch im Mittelteil zog sich die Geschichte stellenweise etwas in die Länge. Einige Szenen hätten intensiver oder mit mehr Dramatik ausgearbeitet werden können, um die Spannung konstant hochzuhalten.

Aber – und das ist wichtig – das letzte Drittel hat mich dann doch wieder gepackt. Die Wendungen, die sich zum Ende hin entfalten, haben einiges wieder wettgemacht und mich mit einem zufriedenen Gefühl zurückgelassen.

Thriller oder doch eher Spannungsroman?

Hier stellt sich die Frage: Ist “Nachtwald” wirklich ein Thriller?

Für mich fühlte es sich eher wie ein psychologischer Spannungsroman an, als ein klassischer Thriller mit nervenaufreibender Hochspannung. Wer atemlose Action und einen packenden Serienkiller-Plot erwartet, könnte vielleicht etwas enttäuscht sein.

Aber wenn man sich auf die bedrohliche Atmosphäre, die unterschwellige Spannung und die psychologische Tiefe einlässt, wird man definitiv gut unterhalten.

Mein Fazit: Starke Atmosphäre, solider Spannungsbogen, aber nicht atemberaubend

Nachtwald überzeugt mit einem grandiosen Setting, einer düsteren Familiengeschichte und einem starken Schreibstil. Tríona Walsh versteht es, eine dichte, fast unheilvolle Stimmung zu kreieren, die den Leser sofort in ihren Bann zieht.

Allerdings hätte ich mir in der Mitte etwas mehr Intensität und Nervenkitzel gewünscht. Dennoch hat das Buch mich am Ende nicht enttäuscht – und ich werde definitiv weitere Bücher der Autorin im Auge behalten!

⭐ 3,5/5 Sterne – Eine spannende Lektüre mit einer meisterhaft düsteren Atmosphäre! ⭐

Kennt ihr Tríona Walsh bereits? Hat euch Nachtwald überzeugen können?

Lasst es mich wissen – ich freue mich auf eure Meinungen!