Alessia Gold – In the Shadows We Wait

Was, wenn die Vergangenheit nie ganz vergangen ist? Glaubt ihr an so etwas wie „Schicksal“ in Geschichten – oder im echten Leben?

Vampire? Hat da jemand Vampire gesagt?

Na also – da bin ich doch sofort dabei! Und wenn das Ganze dann auch noch in Rumänien spielt? Hej … ich war sowas von bereit, mich zwischen Nebelschwaden, alten Legenden und blutroten Geheimnissen zu verlieren.

Alessia Gold – In the Shadows We Wait

Der Auftakt einer neuen Dark-Romantasy-Dilogie, die genau das tut, was der Titel verspricht: Sie zieht dich in den Schatten, um dich dort zappeln zu lassen – zwischen Sehnsucht, Ungewissheit und dieser typischen Dunkelheit, die nur Vampirgeschichten so richtig gut können.

Xara weiß seit ihrer Kindheit, dass sie adoptiert wurde. Seitdem plagen sie Albträume – düster, verwirrend, fast zu real. Auf der Suche nach Antworten reist sie in ein abgelegenes rumänisches Dorf, wo sich Traum und Realität auf gefährliche Weise vermischen. Schon bald muss sie sich fragen: Ist sie wirklich nur ein normales Mädchen auf der Suche nach ihrer Herkunft – oder etwa die Reinkarnation einer verfluchten Fürstin, um die sich uralte Legenden ranken?

Und dann sind da natürlich noch Dorian, der mächtige Vampirfürst, und Juraj, sein charismatischer Diener – beide überzeugt, Xara sei ihre große Liebe aus längst vergangenen Tagen. Zwei Männer, ein Schicksal, und eine Frau, die sich plötzlich mitten in einer Legende wiederfindet, die sie nicht versteht, aber vielleicht nie ganz losgelassen hat.

Der Schreibstil von Alessia Gold ist wunderbar flüssig und leicht zu lesen. Ich habe das Buch tatsächlich in einem Rutsch verschlungen – und das lag nicht nur am Setting, sondern an der Art, wie die Autorin Spannung, Emotion und Mythos miteinander verbindet. Sie schreibt schnörkellos, ohne zu viel Drumherum, und trotzdem schafft sie es, Atmosphäre zu erzeugen.

Xara selbst ist das Herzstück der Geschichte – nicht perfekt, nicht unerschütterlich, aber so echt, dass man mit ihr mitleidet, mitfiebert, mitwächst. Besonders schön fand ich, dass die Geschichte nicht nur von Liebe, sondern auch von Vertrauen, Freundschaft und innerer Stärke handelt. Chris und Adrian waren für mich kleine Überraschungen, die mit ihrer Wärme und Loyalität unglaublich viel Tiefe in die Geschichte bringen.

Natürlich gibt’s auch ein paar Punkte, die mich etwas gestört haben. Zum Beispiel sucht Xara eigentlich ihre leiblichen Eltern – ein Thema, das plötzlich etwas zu sehr in den Hintergrund rückt. Und obwohl ich das Setting geliebt habe (Rumänien! Nebel! Burgen!), hätte ich mir da doch ein bisschen mehr Worldbuilding gewünscht. Ein paar Details mehr hätten die Welt noch greifbarer gemacht.

Was mir dagegen richtig gut gefallen hat, war die Mischung aus Romantik, Geheimnissen und düsterer Spannung. Die Liebesgeschichte ist sinnlich, aber nicht übertrieben, und die Spice-Momente sind wohldosiert – gerade genug, um den Puls höher schlagen zu lassen, ohne dass die Handlung darunter leidet. Und: Es gibt eine queere Nebenhandlung, die wunderbar natürlich in die Story eingewoben ist – ein Pluspunkt, den ich wirklich feiere.

Die vielen Wendungen, kleinen Enthüllungen und emotionale Dynamik zwischen den Figuren haben mich durchgehend gefesselt. Und dann dieses Ende … sagen wir mal so: Wer Cliffhanger hasst, sollte sich schon mal auf was gefasst machen.

Ein düster-romantischer Reihenauftakt, der mit Atmosphäre, Emotionen und Vampir-Vibes punktet. Kein perfektes Buch, aber ein verdammt gutes – und eines, das Lust auf mehr macht. Ich bin auf jeden Fall dabei, wenn Band 2 erscheint.

4/5 ⭐️ – und ein leises „Bite me, please“ hinterher.

Ich sag’s, wie’s ist: Wenn mich zwei Vampire für die Wiedergeburt ihrer großen Liebe halten würden – ich würd’s erstmal ausprobieren 😂