Immortal Consequences – Die Blackwood Academy Trials von I.V. Marie

Es gibt Bücher, die rufen einem schon beim ersten Blick auf das Cover leise zu: „Komm, lies mich. Du wirst dich hier verlieren.“ Genau so ging es mir mit „Immortal Consequences - Die Blackwood Academy Trials von I.V. Marie. Diese Mischung aus düsterem Setting, geheimnisvoller Akademie und dem Versprechen eines erbarmungslosen Wettkampfs hat mich sofort gepackt. Ich wusste, bevor ich die erste Seite umblätterte, dass hier ein Hauch von Magie, Gefahr und vielleicht auch ein kleines bisschen Herzklopfen auf mich warten würde.

Die Geschichte beginnt mit Wren, die seit ihrem Tod an der Blackwood Academy lebt. Ihre Aufgabe klingt poetisch und schmerzhaft zugleich: verlorene Seelen auf die andere Seite zu begleiten. Doch alle zehn Jahre öffnet sich ein Fenster, das alles verändern kann. Ein magischer Wettkampf entscheidet darüber, ob man in die Elite aufsteigt – oder für immer auf der Anderen Seite verschwindet. Für Wren ist klar, dass sie diese Chance ergreifen muss. Sie ist ehrgeizig, entschlossen und bereit, alles zu riskieren. Was sie jedoch nicht bedacht hat: Ihr schärfster Rivale ist August, ein Junge, der mit seiner Mischung aus Arroganz und Anziehungskraft jeden ihrer Pläne durcheinanderwirbelt. Sie sollte ihn hassen. Stattdessen ertappt sie sich immer wieder dabei, ihn anzusehen, wenn sie eigentlich weggucken sollte.

Doch August ist nicht der einzige, der ihr im Wettkampf im Weg steht. Irene, Masika, Emilio und Olivier bringen ihre eigenen Stärken, Schwächen und Geheimnisse mit – und je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto klarer wird, dass hier jeder mehr verbirgt, als er preisgibt. Das ist für mich eine der größten Stärken des Buches: Die Figuren wirken lebendig. Sie sind keine bloßen Nebencharaktere, sondern Teil eines komplexen Geflechts aus Beziehungen, Konflikten und unausgesprochenen Wahrheiten.

Ich muss zugeben, der Einstieg war für mich ein wenig wie der erste Tag an einer neuen Schule: spannend, aber auch leicht überwältigend. Die Atmosphäre war von Anfang an dicht und stimmungsvoll, aber ich brauchte ein paar Kapitel, um mich wirklich zurechtzufinden. Doch sobald der Wettkampf beginnt, ist es, als würde jemand das Licht anknipsen. Die Prüfungen sind kreativ, gnadenlos und manchmal so intensiv, dass man beim Lesen unwillkürlich den Atem anhält.

Nicht jede Szene hat für mich die gleiche Intensität gehabt – an manchen Stellen hätte ich mir ein bisschen weniger Länge gewünscht, einfach um den Lesefluss konstant hoch zu halten. Aber das sind Kleinigkeiten im Vergleich zu der Sogwirkung, die das Buch entwickelt, sobald man erst einmal mittendrin ist.

Am meisten mochte ich, wie die Autorin die düstere Magie der Akademie mit den persönlichen Geschichten ihrer Figuren verwebt. Es ist nicht nur der Wettkampf, der hier zählt. Es geht auch um Verlust, um das Ringen mit der eigenen Vergangenheit, um das Festhalten an der Hoffnung, selbst wenn die Chancen minimal erscheinen. Die Romanze zwischen Wren und August schleicht sich dabei wie ein heimlicher Schatten in die Geschichte – sie ist nicht laut oder kitschig, sondern lebt von Blicken, unausgesprochenen Worten und diesem knisternden Gefühl, dass hier zwei Menschen aufeinanderprallen, die sich eigentlich aus dem Weg gehen sollten.

Für mich ist „Immortal Consequences“ ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht. Die Mischung aus Dark Academia, übernatürlichen Elementen, einem tödlichen Wettkampf und den leisen Momenten zwischen den Charakteren hat mich überzeugt. Am Ende wollte ich eigentlich nur eins: sofort weiterlesen, um zu erfahren, wer am Ende siegt, wer fällt – und was hinter den Mauern der Blackwood Academy noch alles verborgen liegt.

Von mir gibt’s 4/5 Sterne ⭐⭐⭐⭐ – und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Wren, August & Co. weitergeht.

Habt ihr schon mal ein Buch gelesen, bei dem der Wettkampf so spannend war, dass ihr beim Lesen fast selbst ins Schwitzen gekommen seid?