„Wann verdienst du denn endlich Geld damit?“

Oh, dieser Satz … „Wann verdienst du denn endlich Geld damit?“

Ein Klassiker, oder? Der fällt bei mir im echten Leben inzwischen fast so häufig wie „Du brauchst doch wirklich nicht noch ein Buch.“ (Spoiler: Brauche ich doch.)

Nach dem letzten Community-Beitrag hat mich genau dieser Satz wieder eingeholt – und ich musste wirklich lachen, weil er einfach so oft kommt. Manchmal fast schon beiläufig, manchmal mit einem irritierten Stirnrunzeln, als hätte ich gerade verraten, dass ich Einhörner züchte oder heimlich Teebeutel sortiere.

„Verdienst du damit schon was?“

„Nee, nur Glückshormone.“

Klar, irgendwann hab ich auch mal gedacht: Ach, das wär doch schön – Hobby zum Beruf machen, Bücher vorstellen und dabei Geld verdienen!

Aber wie das mit den schönen Träumen so ist – dann fängt man an zu grübeln. Wie viel muss ich dafür tun? Muss ich dann jeden Hype mitmachen? Muss ich mich verstellen, optimieren, anpassen? Irgendwann merkt man: Sobald man den Spaß durch eine Deadline ersetzt, verwandelt sich Magie ganz schnell in ein Excel-Sheet.

Versteht mich nicht falsch – Rezensionsexemplare sind für mich ein kleines Geschenk ans Bücherherz (und an mein Konto, das leise in der Ecke weint, wenn ich durch Buchhandlungen streune).

Aber ganz ehrlich? Wenn ich plötzlich „müssen“ würde, statt „dürfen“, dann wäre es doch irgendwie Arbeit, oder? Und ich mag mein Hobby genauso wie es ist: chaotisch, echt, mit viel Herz und null Kalkulation.

Und mal ganz ehrlich: Der Buchmarkt ist voll von grandiosen Stimmen, kreativen Accounts, beeindruckenden Fotos und durchdachten Rezensionen. Ich lese da oft selbst mit einem ehrfürchtigen Seufzen – und weiß gleichzeitig: Das ist schön. Aber das muss ich nicht sein.

Ich bin einfach ich. Mit zu viel Kaffee, zu vielen Büchern und Texten, die manchmal poetisch und manchmal einfach nur aus dem Herzen heraus geschrieben sind.

Also ja, ich bin zufrieden. Vielleicht kein „Paid Creator“, aber ein glücklicher Büchernerd mit einer Community, die sich über die gleichen Klappentexte echauffiert oder bei den gleichen Liebesgeschichten seufzt.

Aber so eine Buchpremiere mit Sekt, Canapés und ein bisschen rotem Teppich-Flair?

Ja, doch – das nehm ich. Mit Anstand, Glitzer und einer signierten Ausgabe unterm Arm.

Und ihr? Hobby? Beruf? Oder einfach eine große Bücherliebe, die kein Preisschild braucht?