Seid ihr Team Traumhochzeit am weißen Sandstrand – barfuß, Wind im Haar, Wellenrauschen im Hintergrund – oder doch eher Team Kutsche, Kirche und dreistöckige Sahnetorte? 💍✨ Erzählt’s mir …
Ally Condie entführen uns mit ’Pretty Perfect: Die perfekte Hochzeit. Der perfekte Mord.‘, an einen Ort, der nach Urlaubslektüre schreit: weißer Sand, türkisfarbenes Meer, kühle Drinks und eine schmale Brücke, die das Luxushotel Broken Point vom Festland trennt. Genau dort landet Ellery – und stolpert direkt mitten in eine glamouröse Hochzeitsgesellschaft. Alles wirkt makellos, alles schreit nach Traumhochzeit, doch schon auf den ersten Seiten spürt man: Hier stimmt etwas nicht. Auch Braut Olivia scheint nicht so recht ins Bild des perfekten Paradieses zu passen.
Als dann ein Unwetter über das Hotel hereinbricht, wird aus der Traumkulisse plötzlich ein klaustrophobischer Albtraum. Regen peitscht, Donner zerreißt die Luft, und in der Hochzeitsnacht treibt eine Leiche im Pool. Am nächsten Morgen ist nichts mehr, wie es war: Die Brücke ist beschädigt, die Hotelgäste sind abgeschnitten von der Außenwelt. Als wenig später eine zweite Leiche am Fuß der Klippen entdeckt wird, kippt die Stimmung endgültig und jeder Blick wird misstrauisch.
Das Setting hatte alles, was ich liebe: abgeschottete Kulisse, tropisches Urlaubsfeeling, eine Hochzeitsgesellschaft voller Geheimnisse. Auch der Schreibstil war angenehm flüssig und das Detail, jedes Kapitel mit einem Zitat, einem Wetterbericht und einer Kunstbeschreibung zu beginnen, hat für mich eine besondere Atmosphäre geschaffen. Aber so sehr ich mir einen spannungsgeladenen Pageturner erhofft hatte, so sehr blieb das Buch für mich hinter diesem Versprechen zurück. Die Handlung entwickelte sich schleppend und die Spannung war nur punktuell spürbar. Auch die Figuren blieben blass, ich habe keine echte Verbindung zu ihnen aufbauen können. Besonders störend fand ich, dass bei zwei Leichen keinerlei echte Emotionen vermittelt wurden. Keine Trauer, keine Konsequenzen – stattdessen wirkte es stellenweise fast wie eine lockere Sommerlektüre mit düsterem Anstrich.
Die Idee, Ellery als private Ermittlerin auftreten zu lassen, hätte gut funktionieren können, doch ihre ständigen, fast schon übermenschlich richtigen Schlussfolgerungen nahmen der Geschichte Glaubwürdigkeit. Und dann das Ende: wirkte konstruiert und kam aus dem Nichts. Unter einem Titel wie „Der perfekte Mord“ hatte ich mir schlicht mehr erhofft – mehr Schock, mehr Cleverness, mehr Nachhall.
Mein Fazit? Pretty Perfect ist ein Buch mit großem Potenzial, das leider nicht ausgeschöpft wurde. Das Resort als Schauplatz und die Idee einer Hochzeitsgesellschaft, die plötzlich in einem Albtraum steckt, haben Atmosphäre und Charme, doch die Umsetzung blieb für mich zu flach. Für Neulinge ein leichter Einstieg in das Genre, erfahrene Leser dürften die Spannung vergeblich suchen.
Ich vergebe 3 von 5 ⭐️⭐️⭐️ Sternen. Ein solider Sommerthriller, aber keiner, der lange nachhallt. Vielleicht seht ihr das ja ganz anders? Erzählt mir unbedingt: Wie sähe eure perfekte Hochzeit aus – Strand, Schloss oder Gartenparty? Und falls ihr Pretty Perfect schon gelesen habt, war es für euch ein Highlight oder eher eine Enttäuschung?