„Chosen – Träume aus Gold“ von Emily Bähr

Für alle Prinzessinnen – und all die, die nie eine werden wollten.

So lautet die Widmung zu Beginn von „Chosen – Träume aus Gold“ von Emily Bähr. Und sie bringt den Ton des Buches ziemlich gut auf den Punkt: verspielt, selbstbewusst, rebellisch. Genau wie Iris – und genau wie ich mich beim Lesen gefühlt habe.

Ich muss ehrlich sein: Als ich zum ersten Mal vom Buch gehört habe, war ich skeptisch. Formulierungen wie „Royal Games“, ein Turnier um die Gunst eines Prinzen – da schrillen bei mir normalerweise alle Trash-TV-Alarmglocken. Ich bin kein Fan von Formaten wie Der Bachelor oder Temptation Island, weder auf dem Bildschirm noch zwischen Buchseiten. Aber als ich dann den Klappentext gelesen habe, der von Intrigen, Magie, tödlichen Prüfungen und einer Protagonistin erzählt, die nur durch Zufall in dieses ganze Spiel geraten ist – da wurde ich neugierig. Und was soll ich sagen? Ich wurde absolut nicht enttäuscht.

Chosen – Träume aus Gold“ ist der Auftakt einer Romantasy-Dilogie, die mich mit ihrer Kombination aus magischer Spannung, prickelnder Romantik und einem unterschwelligen Gesellschaftskommentar total abgeholt hat. Emily Bähr schafft es, die bekannte „Wettbewerb-um-den-Prinzen“-Idee zu drehen und ihr neue, tiefere Facetten zu verleihen. Denn in dieser Geschichte geht es nicht darum, sich mit Make-up und Lächeln eine Krone zu sichern – hier geht es ums Überleben.

Im Mittelpunkt steht Iris, die eigentlich nie hätte an den Royal Games teilnehmen sollen. Die Rolle war für ihre Schwester vorgesehen, doch durch tragische Umstände muss Iris ihren Platz einnehmen – völlig unvorbereitet und ohne die Ausbildung, die alle anderen Teilnehmerinnen seit ihrer Kindheit genießen durften. Schon allein dieser Umstand gibt der Geschichte eine starke emotionale Ausgangslage. Man leidet, kämpft, zweifelt und hofft mit Iris, die versucht, sich in einer Welt zurechtzufinden, die sie nicht nur überfordert, sondern auch gefährlich für sie ist.

Besonders gut gefallen hat mir, wie modern das Setting trotz seiner Fantasy-Elemente wirkte. Der Palast, die Prüfungen, das politische Machtspiel – alles wirkt auf eine faszinierende Weise zeitlos, und doch finden sich immer wieder Anklänge an Themen, die uns auch heute beschäftigen: Leistungsdruck, Selbstfindung, Loyalität und die Frage, wie viel man von sich selbst aufgeben darf, um zu überleben oder zu siegen.

Und dann ist da noch Cylus, der verschlossene Mentor, der sich zunächst kühl und distanziert gibt – und doch der Einzige zu sein scheint, auf den sich Iris in dieser Welt verlassen kann. Die Chemie zwischen den beiden hat mich sofort gepackt. Da prickelt es, da knistert es, ohne dass es zu plump oder überladen wirkt. Ganz im Gegenteil: Emily Bähr balanciert die Romantik mit der nötigen Portion Zurückhaltung – es gibt keine übertriebenen Herzchenmomente, sondern echte emotionale Entwicklung. Und ja, auch ein Hauch Spice – aber so dezent, dass es genau richtig dosiert ist.

Was mir besonders positiv aufgefallen ist: der Schreibstil. Flüssig, lebendig, mit einem feinen Gespür für Timing und Tonalität. Die Dialoge sind pointiert, die inneren Monologe glaubwürdig, und die Welt wird mit wenigen, aber wirkungsvollen Worten zum Leben erweckt. Ich habe das Buch regelrecht inhaliert und war am Ende fast ein bisschen traurig, dass es vorbei war. Umso mehr freue ich mich jetzt auf den zweiten Teil!

Don’t judge a book by its cover!

Wunderschönes Cover, dabei dachte ich an eine sanfte Märchenromanze – bekommen habe ich Intrigen, Magie, Spannung und ein Spiel auf Leben und Tod. Diese Geschichte hat mich komplett überrascht! 💫📖🔥 Chosen – hat mich rundum begeistert.

Für mich ganz klar: Highlight ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ 5 Sterne von 5 Sternen – und eine ganz große Empfehlung an alle, die gerne in magische Welten eintauchen, ohne sich in altbekannten Klischees zu verlieren. Emily Bähr hat hier etwas ganz Eigenes geschaffen. Und ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, wie es mit Iris und Cylus weitergeht.