Nachdem mich Sabaa Tahir schon mit „Heir“ vollkommen überzeugt hat, war ich natürlich extrem gespannt auf ihre neue Reihe – und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht.
„An Ember in the Ashes“ ist der mitreißende Auftakt einer düsteren Fantasywelt, die mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Laia und ihr Volk leben in ständiger Angst vor dem brutalen Imperium. Als ihr Bruder wegen Hochverrats verhaftet wird, sieht sie nur noch einen Ausweg: den Widerstand. Getarnt als Sklavin soll sie die gnadenlose Kommandantin der Blackcliff-Militärakademie ausspionieren – eine Aufgabe, die sie mit dem Tod bezahlen könnte. Gleichzeitig begegnen wir Elias, einem Elite-Krieger und Sohn der Kommandantin, der sich heimlich nach Freiheit sehnt. Ihre Schicksale sind untrennbar miteinander verbunden – ohne zu ahnen, wie sehr ihr gemeinsames Handeln das Imperium erschüttern wird.
Sabaa Tahirs Schreibstil ist einfach großartig: bildgewaltig, atmosphärisch dicht und dabei angenehm leicht zu lesen. Sie versteht es meisterhaft, eine düstere, fast schon beklemmende Welt zum Leben zu erwecken, in der Hoffnung und Verzweiflung dicht nebeneinander liegen. Das Zusammenspiel von Unterdrückung, Widerstand, Ausbildung der Krieger und den inneren Konflikten der Charaktere bietet so viele spannende Facetten, die neugierig auf mehr machen.Da es der erste Band ist, lernen wir vor allem Laia und Elias sowie ihre jeweilige Sicht auf die Ereignisse kennen – durch den Perspektivwechsel konnte ich mich mit beiden Protagonisten tief verbunden fühlen und ihre inneren Kämpfe richtig nachempfinden. Gerade die Kombination aus Laia, die mit Angst und Mut zugleich kämpft, und Elias, der zwischen Pflicht und Sehnsucht hin- und hergerissen ist, macht die Geschichte emotional packend.
Ein kleiner Wermutstropfen für mich war die durchgehend düstere Grundstimmung. Die Handlung ist geprägt von Leid, Verrat und ständigen Gefahren, sodass kaum Raum für Leichtigkeit oder humorvolle Momente bleibt. Dadurch wirkte die Geschichte stellenweise ziemlich schwer und hat mich emotional auch etwas mitgenommen – manchmal hätte ich mir etwas mehr Auflockerung gewünscht, um nicht ständig in dieser Schwärze zu versinken.
Trotzdem ist „An Ember in the Ashes“ ein spannender und intensiver Auftakt mit starken Figuren und einem komplexen, vielversprechenden Setting. Wer auf düstere Young Adult Fantasy mit viel Herz, Drama und einem Hauch Rebellion steht, sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen und freue mich jetzt schon riesig auf den zweiten Band!
