Hallo September

Wo ist bitte der August geblieben?

Ganz ehrlich: Ich schwöre, ich hab nur einmal kurz geblinzelt – und zack, war er weg. Ein Fingerschnips, ein Wimpernschlag, einmal zu tief ins Buch vertieft, und plötzlich klopft der September an die Tür. Ernsthaft, hat jemand die Zeitschaltuhr verstellt?

Aber wisst ihr was? Ich bin überhaupt nicht traurig darüber.

Denn jetzt beginnt meine absolute Lieblingszeit: Herbst! 🍂

Ich liebe es, wenn das Leben sich langsam wieder nach drinnen verlagert. Wenn die Abende kürzer werden, draußen der Regen gegen die Fensterscheibe prasselt und drinnen die Lichterketten angehen. Wenn die Tage nach Zimt, heißem Kakao und frisch gebackenem Apfelkuchen riechen. Wenn man den ersten dicken Pulli des Jahres anzieht und plötzlich wieder weiß, warum man ihn vermisst hat.

Der September bringt für mich so viele kleine Highlights mit sich: Bastelnachmittage mit den Kindern, Badewannenzeit deluxe (inklusive Buch natürlich!), Spaziergänge durch buntes Laub und diese herrlich frische Herbstluft, die nach „Neuanfang“ riecht. Und dann gibt’s da noch diese magischen Abende, an denen man sich in die Kuschelecke verzieht, eine Kerze anzündet, die Decke bis zur Nasenspitze hochzieht und stundenlang liest, während draußen der Wind durch die Bäume rauscht. Ganz ehrlich: Es gibt kaum eine bessere Jahreszeit für Bücher.

Ich finde, der Herbst macht uns alle ein kleines bisschen langsamer. Plötzlich hetzt niemand mehr draußen durch die Sonne, keiner hat Angst, irgendwas zu verpassen. Stattdessen darf man ohne schlechtes Gewissen einfach mal zu Hause bleiben, Serien durchsuchten, Kakao trinken und Kapitel um Kapitel verschlingen. Und mal ehrlich: Gibt es eine bessere Kombination als Regen, Kamin und das perfekte Buch? Eben.

Und trotzdem frage ich mich, wie dieser Sommer bitte so schnell an mir vorbeirennen konnte. Zwischen Freibad, Eis, Ferienchaos und meiner viel zu langen Wunschliste an Sommerbüchern hat der August sich einfach klammheimlich verabschiedet. Typisch. Aber vielleicht ist das ja auch gut so, denn jetzt kommt die Zeit, auf die ich mich wirklich freue.

Jetzt ist die Frage an euch: Worauf freut ihr euch im September am meisten?

Auf gemütliche Leseabende, auf die ersten Lebkuchen (jaaa, ich hab sie schon gesichtet 😏) oder auf das Gefühl, dass alles ein bisschen ruhiger wird? Erzählt’s mir unbedingt in den Kommentaren – und lasst mich wissen, welches Buch euch durch den Herbst begleiten wird.


„Der Trailer“ von Linus Geschke

Spannung hoch zehn – „Der Trailer“ von Linus Geschke: Ein Psychothriller, der tief unter die Haut geht

Wenn eine neue Thriller-Trilogie an den Start geht und sie auch noch von Linus Geschke stammt, dann bin ich sofort Feuer und Flamme. Aber mal ehrlich: Camping und ich – das passt eigentlich gar nicht zusammen. Ich habe’s wirklich versucht, aber für mich und meine Familie ist Campen eher Albtraum als Abenteuer. Umso spannender fand ich die Idee, dass ausgerechnet ein abgelegener Campingplatz zum Schauplatz eines düsteren Psychothrillers wird.

Der Trailer“ – der erste Band der Donkerbloem-Reihe – spielt in den mysteriösen Ardennen, wo ein unscheinbarer Campingplatz mehr Geheimnisse birgt, als man auf den ersten Blick erahnt. Vor 15 Jahren verschwand dort die Studentin Lisa Martin spurlos – ein ungelöster Fall, der seitdem wie ein Schatten über dem Ort liegt. Die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke entscheidet sich, ihre Teilnahme an einem True-Crime-Podcast dazu zu nutzen, den Fall neu aufzurollen. Was sie nicht ahnt: Ihr Engagement wird eine gefährliche Kettenreaktion auslösen, die weitere Morde nach sich zieht.


Parallel dazu begegnen wir Wout Meertens, einem zwielichtigen Barbesitzer aus Köln. Zur Zeit von Lisas Verschwinden war er ebenfalls auf Donkerbloem, doch als verurteilter Stalker hält er eisern Abstand zur Polizei – niemand möchte sich freiwillig selbst belasten. Als das Schicksal Frieda und Wout aufeinandertreffen lässt, beginnt ein Spiel voller Misstrauen, Hoffnung und Angst. Nur gemeinsam könnten sie dem Rätsel auf die Spur kommen – doch ist Vertrauen in diesem Netz aus Lügen und dunklen Geheimnissen überhaupt möglich?

Die Erzählstruktur mit zwei Zeitebenen – dem damaligen Verschwinden und den heutigen Ermittlungen – ist wunderbar ausbalanciert. Geschke versteht es meisterhaft, die Spannung über die gesamte Handlung zu halten und dabei eine düstere, beinahe beklemmende Atmosphäre zu weben, die einem beim Lesen unter die Haut geht. Der große Twist zum Schluss? Ich war komplett überrascht und habe ihn regelrecht gefeiert!

Was mir besonders gefallen hat: Die Charaktere sind so vielschichtig und authentisch, dass man sie nicht einfach in Gut und Böse einteilen kann. Da sind die brutalen, manchmal fast schon menschlich wirkenden Männer, deren Taten einem das Blut in den Adern gefrieren lassen – und doch erzeugen sie auf seltsame Weise auch eine gewisse Faszination. Frieda dagegen ist eine starke, mutige Frau, die Klischees ganz bewusst hinter sich lässt und zeigt, dass Heldentum viele Gesichter haben kann. Die Grenzen zwischen Opfer und Täter verschwimmen hier ständig, was das Buch vielschichtig und psychologisch interessant macht.

„Der Trailer“ ist für mich ein absoluter Volltreffer: Brutal, düster, mitreißend und so packend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Perfekter Start einer Reihe, die Lust auf mehr macht. Zum Glück erscheint der zweite Band bereits im Februar 2026 – ich kann es kaum erwarten!

Wer also auf tiefgründige Charaktere, komplexe Psychospiele und eine düstere, spannungsgeladene Handlung steht, sollte hier unbedingt zugreifen.

Für mich war dieses Buch definitiv ein Highlight – eine klare 5 von 5 Sternen Bewertung!


📚 Kleine Buchhandlung oder große Buchkette?

Lasst uns mal über kleine Buchhandlungen reden.

Oder besser: Lasst uns sie feiern! 🎉

Und weil ich’s nicht nur beim Reden belassen will, hab ich direkt einen Auftrag an euch: Haut mir eure liebsten kleinen Buchhandlungen unten in die Kommentare – am besten mit Ort! Vielleicht entdeckt ja jemand sein nächstes Lieblingsschätzchen gleich um die Ecke.

Denn mal ehrlich: Gibt’s was Schöneres, als zufällig über einen kleinen, urigen Buchladen zu stolpern?

So richtig Notting Hill-Vibes, wo Hugh Grant hinter dem Tresen steht (nur ohne das Drama) oder E-Mail für dich mit Meg Ryan und dieser gemütlichen Buchhändler-Romantik. Ich schwöre, jedes Mal, wenn ich so einen Laden entdecke, schlägt mein Herz mindestens zwei Takte schneller.

Diese besonderen Orte… kennt ihr das?

Du trittst ein und hast sofort das Gefühl, ein warmes Bücheruniversum hätte dich in die Arme geschlossen. Regal an Regal, überall kleine Schätze, der Duft von Papier und Kaffee in der Luft. Manchmal liegt noch ein Hund unterm Tisch und eine Buchhändlerin blickt dich an, als würde sie deine Seele scannen.

Und dann dieser magische Moment, wenn sie sagt:

„Ich hab da ein Buch, das ist perfekt für Sie.“

Und du denkst: „Woher weiß sie das? Bin ich gläsern?“

Mein geheimer Traum?

Eine eigene kleine Buchhandlung mit Café. Pflanzen an den Fenstern, Lichterketten an der Decke, überall kuschelige Sessel und hinten in der Küche steht meine Mutter, die Apfelkuchen backt. Ein bisschen wie Notting Hill – nur mit mehr Fantasy, weniger RomCom und definitiv mehr schwarze Kerzenhalter. 🕯✨

Aber dann kam die Realität.

Und die ist… naja… ich lande viel zu oft in den großen Buchketten.

Nicht, weil sie schöner wären. Sondern, weil sie einfach sind. Bequem. Und… manchmal auch einfach günstiger oder schneller.

Und ganz ehrlich: Wenn da diese eine exklusive Farbschnitt-Edition rumliegt oder die Vorbestelleraktion mit schicker Signatur winkt… sorry, aber ich bin halt auch nur ein Mensch. 😅

ABER!

Ich versuche, mich zu bessern. Wirklich. Immer öfter bestelle ich jetzt direkt bei kleinen, lokalen Buchhandlungen. Manchmal rufe ich an, manchmal bestelle ich über ihre Websites – und das Beste? Manche liefern sogar mit dem Fahrrad aus oder legen handgeschriebene Zettel ins Buch. Leute, ich sag’s euch: Da schmilzt mein Herz schneller als Schokolade im Hochsommer.

Vorbestellungen sind übrigens mein größter Endgegner. Ich mache die meistens direkt nach dem Beenden eines Reihenbandes – weil: Wenn ich’s nicht sofort mache, vergesse ich es.

(Traumatisches Erlebnis Nummer 73: Ich habe einmal eine Fortsetzung verpasst, weil ich dachte, ich merke mir das schon. Spoiler: Hab ich nicht.)

Und ja… auch da greife ich noch oft zur Kette. Einfach aus Reflex. Aber ich arbeite dran, Ehrenwort.

Denn kleine Buchhandlungen sind mehr als nur Läden.

Sie sind Seele. Sie sind Flair. Sie sind Herzblut.

Und wenn wir wollen, dass sie bleiben, dann müssen wir sie nicht nur liken, sondern auch kaufen.

✨ Also, jetzt seid ihr dran:

Wie macht ihr das? Seid ihr Team kleine Buchhandlung, Team große Buchkette – oder der Spagat dazwischen?

Und habt ihr vielleicht sogar eine Lieblingsbuchhandlung, die man kennen sollte?

Haut sie in die Kommentare! Ich sammle Inspiration und verspreche, jeden einzelnen Tipp zu stalken.


Rabenland von Max Bentow

Wenn ich ein Buchregal öffne und mich frage, von welchem Autor ich wohl die meisten Bücher besitze, dann gibt’s bei mir nur eine Antwort: Max Bentow! Ich glaube, es gibt wirklich kein einziges Buch von ihm, das nicht bei mir eingezogen ist. Und natürlich war klar: Sein neuestes Werk musste ich sofort lesen. „Rabenland“ ist der zweite Band seiner neuen Reihe um Carlotta Weiss und Nils Trojan – und ich kann schon mal verraten: Ich habe es innerhalb von zwei Nächten verschlungen.

Worum geht’s?

Vor einer Klinik in der Uckermark wird ein schwer verletztes, 17-jähriges Mädchen abgelegt. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Lilly Steiner, die seit einem Jahr als vermisst galt. Lilly überlebt, doch sie ist traumatisiert und schweigt. Ihre Erinnerungen sind lückenhaft – alles, was sie sagen kann, ist, dass sie „unter Raben“ gelebt habe … und angeblich ihre Sprache erlernt hat.

Carlotta Weiss und Nils Trojan übernehmen den Fall und folgen der Spur in ein abgelegenes Waldstück, in dem Lilly angefahren wurde. Dort stoßen sie auf eine unheimliche Entdeckung: Sieben lebensgroße Puppen, festgebunden an Bäume, in einem Kreis aufgestellt wie bei einem geheimen Ritual.

Doch das ist nur der Anfang. Denn schon bald geschieht ein Ereignis, das so verstörend ist, dass es alles infrage stellt, was Carlotta und Nils bisher über Lilly zu wissen glaubten …

Mein Eindruck

Ich sag’s direkt: Der Schreibstil war wieder der Wahnsinn! Max Bentow schafft es wie kaum ein anderer, mich von der ersten Seite an mitten ins Geschehen zu katapultieren. Keine langen Vorreden, keine unnötigen Längen – man ist sofort drin und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Kapitel haben eine perfekte Länge, der Wechsel zwischen den Perspektiven sorgt für Dynamik, und Bentow spielt wieder meisterhaft mit dem Timing seiner Enthüllungen. Gerade, wenn man glaubt, eine Spur zu durchschauen, wirft er das nächste Detail in den Raum, das alles wieder in ein anderes Licht rückt. Genau dafür liebe ich seine Bücher.

Besonders gelungen fand ich diesmal auch die Atmosphäre: Düster, mysteriös, bedrückend. Die Uckermark als Setting ist für mich einfach perfekt gewählt. Ich kenne die Gegend gut und kann bestätigen: Wer einmal dort war, weiß, wie leicht man diese unheimliche Stimmung spüren kann. Die Stille, die dichten Wälder, das Gefühl, dass jederzeit etwas passieren könnte … Bentow hat dieses Gefühl grandios eingefangen.

Und dann die Raben! Die Tiere spielen eine zentrale Rolle und ihre besondere Intelligenz wird so geschickt in die Handlung eingewoben, dass ich teilweise Gänsehaut hatte. Es gibt Szenen, die wirken fast mythisch, ohne je ins Unglaubwürdige abzurutschen.

Der Plot-Twist

Ich war vorbereitet. Dachte ich zumindest. Aber nein: Der Twist hat mich kalt erwischt! Genau so muss es sein – ich liebe es, wenn ein Thriller mich wirklich überrascht. Und auch wenn das Buch durchaus blutig und brutal ist, war es für Bentow-Verhältnisse fast schon „harmlos“. Für mich hätte es gerne noch ein bisschen mehr in diese Richtung gehen dürfen. Aber Vorsicht: Das ist trotzdem nichts für schwache Nerven.

Kritik auf hohem Niveau

Trotz aller Begeisterung gibt es ein kleines „Aber“: Die Dialoge zwischen den Zwillingen wirkten auf mich teilweise absurd und wenig realistisch. Da wäre noch mehr Potenzial drin gewesen. Auch einige Handlungsentscheidungen waren so gut, dass ich mir fast noch eine Spur mehr Tiefe gewünscht hätte. Das ist allerdings wirklich Jammern auf hohem Niveau – vielleicht bin ich einfach schon zu sehr von Bentow verwöhnt.

Mein Fazit

„Rabenland“ ist düster, spannend, mysteriös – und absolut typisch Max Bentow. Ich habe das Buch verschlungen, bin durch die Seiten geflogen und wurde am Ende trotzdem noch überrascht. Ein Thriller, der durch Atmosphäre und cleveres Storytelling glänzt, mit kleinen Schwächen, die man ihm aber gerne verzeiht.

4 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐

Eine klare Leseempfehlung für alle Bentow-Fans und Thriller-Liebhaber – und für alle, die die Uckermark noch nie mit so düsteren Augen gesehen haben.


Isla Davon – Blackened Blade 1: The Blackened Blade

Dark Fantasy | Paranormal | Akademie-Setting

Ein Buch mit schwarzen Seiten? Allein deswegen war ich schon verliebt, bevor ich überhaupt angefangen habe zu lesen! Aber was mich dann erwartet hat, hat wirklich alles übertroffen. Isla Davon hat mich in eine düstere, gefährliche und gleichzeitig so fesselnde Welt gezogen, dass ich das Buch einfach nicht mehr weglegen konnte.

Isla Davon – Blackened Blade 1: The Blackened Blade

Worum geht’s?

Micai hat sechs Jahre lang in einer Einrichtung verbracht – einem Gefängnis für Übernatürliche, einem Ort voller Schmerz, Experimenten und Wahnsinn. Sechs Jahre voller Qualen, Verrat und Hoffnungslosigkeit.

Doch als die Mauern der Einrichtung in Flammen aufgehen, endet ihr Leid nicht – stattdessen erwacht Micai in ihrer eigenen Vergangenheit, an der Wensridge Academy.

Dort, wo alles begann. Dort, wo ihre Feinde noch leben.

Und diesmal weiß sie, wem sie vertrauen kann … und wem nicht.

Ganz oben auf ihrer Liste: Seria, ihre Halbschwester, die ihr Leben zerstört hat. Aber auch die ehemaligen Freunde, die sie einst fallen ließen, sind wieder da – und Micai muss entscheiden, ob sie alte Wunden heilen lässt oder sie mit noch mehr Schmerz vertieft.

Doch die Academy birgt noch mehr Geheimnisse, als Micai erwartet. Fünf Männer treten in ihr Leben – gefährlich, unberechenbar, faszinierend. Manche könnten ihre Verbündeten werden, andere ihre Rivalen, und einige sind vielleicht sogar beides. Zwischen Macht, Verrat, Loyalität und Verlangen wird Micai gezwungen, sich selbst neu zu definieren … und die Dunkelheit in sich endlich anzunehmen.

Micai – Die gebrochene Heldin

Micai ist keine typische Protagonistin. Sie ist gebrochen, wütend, zerrissen – und genau das macht sie so greifbar.

Ihre Vergangenheit hat sie gezeichnet, aber sie hat gelernt, in der Dunkelheit zu überleben. Sie kämpft für ihre Freiheit, ihre Geschwister und für sich selbst, und ich habe jede Entscheidung, jede Wut und jeden Rückschlag mit ihr gefühlt.

Sie ist eine kämpferische, widersprüchliche, gefährliche Heldin – und ich habe jede Seite mit ihr gelitten und gefeiert.

Die fünf Männer – Gefahr, Geheimnisse und Verführung

Eines der spannendsten Elemente dieses Buches sind definitiv die fünf Männer, die Micai umgeben. Isla Davon lässt sie alle bewusst geheimnisvoll, gefährlich und faszinierend wirken. Jeder einzelne von ihnen bringt eine andere Dynamik in die Geschichte:

  • Einer wirkt wie ein Verbündeter, doch kann man ihm trauen?
  • Ein anderer scheint der gefährlichste aller Feinde zu sein – und trotzdem knistert es gewaltig.
  • Manche bleiben Rätsel, die man erst in den nächsten Bänden entschlüsseln wird.

Für Fans von Why-Choose-Romance: Die subtile Anziehung und Chemie ist da, aber sie steht (noch) nicht im Mittelpunkt. Hier dominieren Intrigen, Geheimnisse und Machtspiele – und genau das fand ich grandios!

Das Setting – Dunkel, gefährlich, atmosphärisch

Ich liebe Akademie-Settings – und die Wensridge Academy ist ein ganz besonderes.

Hier treffen düstere Geheimnisse auf Rivalitäten, politische Machtspiele und verborgene Magie. Alles wirkt bedrohlich, gefährlich, und gleichzeitig kann man einfach nicht aufhören, mehr wissen zu wollen.

Die Academy ist wie ein eigener Charakter in der Geschichte – wunderschön und tödlich zugleich. Isla Davon beschreibt die Atmosphäre so bildhaft, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, durch die Gänge zu schleichen, die Kälte der Mauern zu spüren und jeden Schatten misstrauisch zu beobachten.

Schreibstil & Erzähltempo

Wow. Einfach wow. Isla Davons Schreibstil hat mich ab der ersten Seite gepackt.

Die Sprache ist flüssig, bildhaft, intensiv und gleichzeitig unglaublich leicht zu lesen. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen und viel zu spät bemerkt, wie spät es schon war.

Die Kapitel sind perfekt getaktet, die Spannung reißt nie ab und jeder Cliffhanger sorgt dafür, dass man „nur noch eins“ lesen will … bis man plötzlich am Ende angekommen ist.

Und dieses Ende …

WHAT. WAS. THAT. ENDING?!

Ich schwöre, Isla Davon hat mich mit den letzten Seiten einfach zerstört.

Ich habe das Buch zugeschlagen, kurz durchgeatmet, und wollte dann sofort weiterlesen.

Cliffhanger-Level: kriminell.

Mein Fazit

Blackened Blade ist für mich das perfekte Buch, wenn man düstere Dark-Fantasy, gefährliche Intrigen, starke Heldinnen und geheimnisvolle Männer liebt.

Die Mischung aus Drama, Action, Rache, Machtspielen und Romantik ist unglaublich gelungen und macht süchtig.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐⭐ und kann den zweiten Band kaum erwarten.

Micai ist eine gebrochene, mutige Heldin, die man einfach lieben muss – und ich bin absolut sicher, dass diese Reihe noch sehr, sehr groß wird.


„Himmelerdenblau“ von Romy Hausmann

Himmelerdenblau“ von Romy Hausmann

(5/5 ⭐ – Emotional, spannend, anders. Ein Buch, das ich nie vergessen werde.)

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ein Buch euch völlig aus der Bahn wirft? Wenn ihr eigentlich etwas anderes geplant habt, aber alle Pläne über Bord werft, weil ihr über dieses eine Buch reden müsst? Genau so ging es mir hier. Eigentlich war für heute eine andere Rezension vorgesehen, aber „Himmelerdenblau“ von Romy Hausmann hat mich so sehr beschäftigt, dass ich nicht länger schweigen konnte.

Oder, um es mit den unvergesslichen Worten meines Großen zu sagen:

„Was war das bitte für ein geiler Scheiß?!“ 🙈

Und das, obwohl ich am Anfang wirklich dachte: „Oh nein, das wird nichts mit uns beiden.“

Der Einstieg: Zäh, verwirrend … und dann BOOM!

Ganz ehrlich, die ersten Kapitel haben mich fast wahnsinnig gemacht. Ich habe mich durch Perspektivwechsel gekämpft, plötzlich tauchten lauter Namen auf, ich musste mir merken, wer wann wo auftaucht, und dann dieser Podcast, der zwischendurch hineingeschnitten wird.

Dazu kommt Theo – einer der zentralen Charaktere. Seine Demenz sorgt dafür, dass sich Gedanken, Erinnerungen und Passagen wiederholen. Anfangs habe ich wirklich gedacht, ich hätte aus Versehen ein Kapitel doppelt gelesen. Und das sage ich euch als jemand, der normalerweise keine Probleme hat, komplexe Handlungen zu durchschauen.

Aber dann passierte etwas: Es klickte. Ich wechselte zum Hörbuch, habe gelesen und gehört im Wechsel, und auf einmal zog mich das Buch komplett in seinen Bann. Es war, als hätte jemand die letzte Schublade in einem gigantischen Puzzle geöffnet, und plötzlich lag das ganze Bild vor mir. Und ich sage euch: Dieses Bild ist düster, emotional und unfassbar spannend.

Worum geht’s?

Am 7. September 2003 verschwindet die damals 15-jährige Julie Novak spurlos. Kein Abschiedsbrief, keine Leiche, kein Hinweis. Ihre Familie zerbricht an der Ungewissheit, Stück für Stück, bis nur noch Bruchstücke übrig bleiben.

Nur ihr Vater Theo gibt nicht auf. Er sucht weiter, Jahr für Jahr, während seine eigene Welt langsam in Dunkelheit versinkt. Theo, ein brillanter Chefarzt an der Charité, muss nicht nur mit dem Verlust seiner Tochter leben, sondern auch mit einer schleichenden, gnadenlosen Krankheit: Demenz.

Zwanzig Jahre später, kurz vor dem Jahrestag ihres Verschwindens, meldet sich Liv, eine junge True-Crime-Podcasterin, bei ihm. Sie behauptet, neue Hinweise gefunden zu haben. Doch Theo muss sich beeilen: Seine Erinnerungen verschwimmen, seine Gedanken verlieren sich im Nebel – und die Wahrheit könnte für immer verloren sein, wenn er jetzt nicht handelt.

Und während Theo kämpft, tun sich weitere Geheimnisse auf:

Warum hütet Julies Ex-Freund Daniel das verschlossene Schlafzimmer seiner verstorbenen Mutter wie ein Heiligtum? Was hat ihre Familie all die Jahre verschwiegen? Und vor allem: Wer zum Teufel hat Julie damals wirklich genommen?

Romy Hausmann hat mich fertiggemacht – im besten Sinne

Ich muss gestehen: Romy Hausmann und ich hatten eine komplizierte Beziehung. Ihr Debüt „Liebes Kind“ war für mich ein absolutes Meisterwerk – ein Thriller, der mich noch Wochen später beschäftigt hat. Aber die nächsten Bücher? Eher solides Mittelfeld, gut, aber nicht überwältigend.

Und dann kommt „Himmelerdenblau“ – und haut mich einfach um. Es ist ein Feuerwerk an Emotionen, Spannung und psychologischer Tiefe.

Der Podcast – True Crime mal anders

Was ich an diesem Buch besonders gefeiert habe, war die Einbindung des Podcasts. Klingt erstmal nach einem typischen True-Crime-Gimmick, oder? Aber Hausmann nutzt das so genial, dass es die ganze Geschichte auf ein anderes Level hebt.

Die Podcast-Passagen sind realistisch, investigativ, fast schon journalistisch brillant. Und sie zeigen eine Perspektive, die in unserer True-Crime-verliebten Gesellschaft oft fehlt: die der Angehörigen.

Wir reden in Podcasts und Dokus oft über Verbrechen, als seien sie Geschichten, die man konsumiert. Aber hier sieht man, was diese Aufbereitung mit denen macht, die zurückbleiben. Wie tief Wunden reißen, wenn private Schicksale öffentlich verhandelt werden. Das war so klug, so bitter und so wichtig.

Theo – mein Herz gehört dir

Theo ist für mich das Herzstück dieses Buches. Chefarzt der Herz-, Thorax - und Gefäßchirurgie der Charitè, stolzer Mann, kluger Kopf – und dennoch so verletzlich. Seine Erinnerungen sind wie ein Teppich, der langsam Faden für Faden auseinandergezogen wird. Es war schmerzhaft, in seinen Kopf zu schauen, und gleichzeitig wunderschön.

Seine Demenz wird nicht romantisiert, nicht weichgezeichnet. Sie ist da, gnadenlos, unaufhaltsam. Und trotzdem gibt es diese Momente, in denen Theo strahlt. In denen er sich erinnert, liebt, lebt. Ich habe gelacht, als er über „wichtige Werte“ spricht („Wenn etwas wichtig ist, trägt man einen Slip!“), und ich habe geweint, wenn die Dunkelheit ihn verschluckt.

Theo hat mich an meinen Opa erinnert, an Gespräche, die wir geführt haben, an Momente, die ich nie vergessen werde. Vielleicht hat mich das so tief getroffen.

Gefühle, Gänsehaut und ein Ende, das nachhallt

Ich sage es, wie es ist: Nach dem zähen Einstieg habe ich dieses Buch verschlungen. Ich habe mich regelrecht vor meiner Familie versteckt, weil ich einfach nicht aufhören konnte.

Und dann das Ende. Ich hätte mir ein anderes gewünscht, ja – aber nicht, weil es schlecht war. Ich saß da, mit Tränen in den Augen, und wusste: Das wird bleiben.

Ein Thriller, der mich gleichzeitig verstört, berührt und sprachlos macht? Das passiert mir nicht oft.

Zum Hörbuch

Ich muss kurz schwärmen: Das Hörbuch ist grandios umgesetzt. Mehrere Sprecher:innen, perfekt auf die Charaktere abgestimmt. Und Uve Teschner ist dabei – mein absoluter Lieblingssprecher!

Mein Fazit

Himmelerdenblau“ ist kein Thriller, den man einfach „wegliest“. Es ist ein Buch, das weh tut. Das uns zwingt, hinzusehen, nachzufühlen, Fragen zu stellen.

Es geht um Familie, um Verlust, um Schuld und darum, wie wir mit Erinnerungen umgehen. Es geht um die Medien und ihre Verantwortung. Und es geht um Theo, dessen Geschichte mich wahrscheinlich noch lange begleiten wird.

Ein Thriller, der nicht nur spannend ist, sondern auch Themen wie Trauer, Demenz, Familie und journalistische Ethik auf eine Weise behandelt, die lange nachhallt.

5 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐⭐

Ein Meisterwerk. Ein Highlight. Und ganz ehrlich: Es könnte tatsächlich mein Buch des Jahres werden.