Jetzt mal ehrlich – bin ich zu alt für den Job?
Oder: Fantasy nur noch was für pastellfarbene TikTok-Mäuschen mit Ringlicht und Bücherwand?
Willkommen zu meiner kleinen, leicht selbstironischen Midlife-Crisis als Bookstagram-Bloggerin. Neulich saß ich mit einer Tasse Tee (und ja, ich meine wirklich Tee – kein Matcha-Schaumkunstwerk mit Oatmilk und einem Keks in Blütenform) auf meinem Sofa und scrollte durch meine Bookstagram-Timeline. Und da war sie. Diese Erkenntnis. Bin ich… zu alt für den Job?!
Ich meine: Bookstagram ist jung, stylisch, ästhetisch bis zum letzten Bücherstapel. Es ist alles in sanften Pastelltönen, mit perfekt gebügelten Leinenlaken im Hintergrund und einer dramatisch drapierten Zimmerpflanze, die offenbar nie Wasser braucht. Und dann bin da ich:
Ein Bücherregal, das aussieht, als hätte es mehrere Buchmessen überlebt, ein SuB, der mittlerweile eine eigene Postleitzahl beantragen könnte, und Selfies, die eher nach „ups, Kamera falsch rum“ aussehen als nach “I woke up like this”.
Keine fancy Live-Sessions, keine fünf Kamerawinkel, kein Bücherzimmer mit indirektem LED-Licht und Farbschema. Nein, ich hab ein Wohnzimmer, das ich mit meiner Familie teile, einen Lesesessel, der an besonders guten Tagen nicht voller Wäsche ist – und ehrliche Rezensionen.
Richtig gelesen: Kein Hype-Gebrabbel, keine Sterne auf Zuruf, keine bezahlten Lieblingsbücher, bei denen man heimlich hofft, dass niemand merkt, dass man eigentlich nur den Klappentext kennt.
Ich lese die Bücher. Ich lebe sie. Und manchmal fluche ich auch laut, wenn eine Figur sich dümmer verhält als meine Zimmerpflanze. Und dann schreibe ich drüber – so wie es ist.
Und wisst ihr was? Das ist vielleicht nicht perfekt gebügelt oder farblich abgestimmt, aber es ist echt.
Ich mag Fantasy – auch ohne Elfenohrringe und Cosplay-Hintergrund. Ich mag düstere Magie, kaputte Helden, rebellische Heldinnen und Geschichten, die mich nachts wach halten. Und ich mag Bücher, die was sagen – mehr als nur „Liebe auf Seite 3, Drama auf Seite 5, Happy End auf Seite 15“.
Also: Bin ich zu alt für den Job?
Möglich.
Aber weißt du was? Ich bin alt genug, um nicht mehr jedem Algorithmus hinterherzurennen, und jung genug, um mich immer noch in neuen Geschichten zu verlieren. Ich hab vielleicht keine 20k Follower – aber ich hab Bücher. So. Viele. Bücher.
Und wenn du auch einfach nur lesen willst – so richtig, mit Herz, Meinung, Humor und gelegentlicher Kekskrümel-Verzweiflung – dann bist du bei mir goldrichtig.
Keine Filter. Kein Firlefanz. Nur Fantasie.
Und eine ordentliche Portion Selbstironie. 😎📚