Was braucht ein guter Fantasyroman für euch?
Für mich? Drachen! Immer Drachen! Sobald ich irgendwo lese „Drachenwandler“, „Feuer speiend“, „geflügelt“ oder „verbotene Bindung zwischen Mensch und Fabelwesen“ – zack, bin ich in der Geschichte, bevor ich das Cover überhaupt richtig angesehen habe. 🐉🔥
Und genau deshalb habe ich zu ‚Burning Crown‘ von Marie Niehoff gegriffen, dem Auftakt der Dragonbound-Trilogie. Allein die Idee: Eine Drachenreiterin, die sich nicht verlieben darf – und schon gar nicht in ihren Drachen – klingt nach Drama, Spannung und jeder Menge knisternder Fantasy-Romantik. Genau mein Ding, dachte ich.
Aber: Es kam ein bisschen anders.
Was passiert in Burning Crown?
Wir begleiten Captain Yessa Hayes, die Teil der Armee von Eldeya ist. Diese hat strikte Regeln: Zwischen Reitern und Drachenwandlern sind emotionale Bindungen streng verboten – Zuwiderhandlungen kosten im Zweifel das Leben. Doch als Yessa ihren neuen Drachenpartner Cassim kennenlernt, beginnt es heftig zu knistern – auf mehreren Ebenen.
Nur… nicht alles ist so, wie es scheint. Cassim selbst trägt dunkle Geheimnisse in sich, und schon bald steht mehr auf dem Spiel als nur ihre Herzen.
Und wie fand ich’s?
Ehrlich gesagt: durchwachsen.
Die Leseprobe hat mich total neugierig gemacht, und ich war richtig gespannt – aber der Einstieg ins Buch hat sich für mich eher gezogen. Es hat wirklich gedauert, bis ich in die Geschichte fand. Das ist schade, gerade weil die Grundidee so viel Potenzial hat.
Was mir besonders fehlte, war ein besseres Verständnis der Welt:
Warum gelten diese harten Regeln? Gegen wen kämpfen sie eigentlich? Woher stammt die Magie, und wie funktioniert sie überhaupt? – Das alles blieb für meinen Geschmack zu vage. Gerade in einem Fantasyroman erwarte ich eine tiefere Eintauchmöglichkeit in die Welt, die politischen Strukturen, die Geschichte der Völker … Stattdessen wurde vieles nur angerissen.
Auch bei den Charakteren hatte ich so meine Probleme:
Mit Yessa wurde ich leider gar nicht warm. Wie genau sie es zum Captain geschafft hat, blieb mir bis zum Schluss ein Rätsel. Ihre Entscheidungen wirkten oft nicht nachvollziehbar, ihr Verhalten distanziert.
Cassim hingegen war interessant – geheimnisvoll, emotional, innerlich zerrissen. Ihn hätte ich mir noch viel stärker ausgearbeitet gewünscht, gerade auch in Bezug auf seine Drachenwandler-Seite. Wie fühlt sich eine Verwandlung an? Was macht das mit seiner Identität? – All das wäre ein tolles Element gewesen, blieb aber leider zu oberflächlich.
Die Lovestory zwischen den beiden hat zwar Potenzial, ging mir aber zu schnell. Kaum hat man das erste richtige Gespräch zwischen ihnen verarbeitet, knistert es schon so sehr, dass es Funken regnet. Ich hätte mir da etwas mehr Slow Burn gewünscht – mehr Aufbau, mehr echte Konflikte, mehr Spannung.
Und doch… ich bleibe dran.
Trotz all dieser Kritikpunkte hat Burning Crown etwas in mir ausgelöst.
Ich will wissen, was da noch kommt. Ob sich die Welt vertieft. Ob Cassims Geheimnisse enthüllt werden. Ob Yessa endlich greifbarer und nachvollziehbarer wird. Und vor allem: ob die Drachen endlich mehr Platz bekommen!
‚Burning Crown‘ ist ein solider Reihenauftakt mit Schwächen, aber auch mit einer faszinierenden Grundidee. Gerade für Fantasy-Neulinge bietet es einen guten Einstieg in eine Welt, in der Rebellion, Gefühle und Flammen eng beieinanderliegen. Für erfahrene High-Fantasy-Leser:innen könnte es an manchen Stellen zu oberflächlich sein – aber wer Drachen liebt und auf verbotene Liebe steht, wird sicher nicht enttäuscht.
Von mir gibt’s: 3/5 Sternen ⭐️⭐️⭐️
Und: Ja, ich werde weiterlesen.
Denn ich glaube fest daran – wo Drachen sind, ist auch Hoffnung. 🐲❤️
Jetzt seid ihr dran:
Was braucht ein guter Fantasyroman für euch?
Seid ihr auch Team „mehr Drachen = besser“ oder braucht ihr eher epische Welten, komplexe Magiesysteme oder eine ordentliche Portion Romantasy?
Lasst es mich wissen – ich liebe es, mit euch über Geschichten zu fantasieren! 💬✨