Wenn der Buchblogger-Frust anklopft… Oder: Warum ich gerade ein bisschen Dampf ablassen muss

Wenn der Buchblogger-Frust anklopft…

Oder: Warum ich gerade ein bisschen Dampf ablassen muss

Kennt ihr das Gefühl, wenn man sich so richtig ins Zeug legt, mit Herzblut und Leidenschaft dabei ist – und dann plötzlich das Gefühl hat, gegen eine Wand zu laufen? Tja, willkommen in meinem aktuellen Alltag als Buchbloggerin.

Denn Buchbloggerin zu sein bedeutet ja nicht einfach nur, sich mit einer Tasse Tee und einem guten Buch aufs Sofa zu fläzen (auch wenn das definitiv der angenehme Teil des Jobs ist). Nein, dahinter steckt viel mehr: ein ständig aktualisierter Kalender, ein wachsames Auge auf Neuerscheinungen, akribische Planung, liebevolle Rezensionen und – nicht zu vergessen – der regelmäßige Austausch mit Verlagen. Und meistens – wirklich meistens – ist das auch ein richtig netter, respektvoller und inspirierender Austausch. Ich habe in den letzten Jahren viele großartige Verlage und ebenso tolle Menschen kennengelernt. Da wird zusammen gelacht, gefachsimpelt, einander unterstützt. Und wenn’s mal eine Absage gibt? Hey, das gehört dazu. Alles halb so wild – solange es fair und ehrlich bleibt.

Aber aktuell… rassle ich ein kleines bisschen mit dem einen oder anderen Verlag aneinander. Nicht laut und dramatisch, sondern eher so, wie man mit dem Einkaufswagen an der Supermarktkasse irgendwo hängen bleibt: unerwartet, leicht peinlich, aber schmerzhaft genug, dass man es nicht ignorieren kann.

Auf meinem Account Spannungsmomente bin ich noch in der Aufbaufase – da sind Absagen keine Überraschung. Alles gut. Aber auf Miriprobiertdiewelt? Da war ich verwöhnt. Ja, ich geb’s zu. Die Anfragen liefen rund, die Zusammenarbeit harmonisch – und dann kam plötzlich: Funkstille. Absage auf Absage. Reihen, die ich regelmäßig bekommen habe? Plötzlich nicht mehr. Und ich? Ratlos.

Da ich ja nicht zum ersten Mal mit so einer Situation konfrontiert wurde, habe ich höflich nachgefragt. Beim letzten Mal war es nämlich einfach ein technischer Fehler – Links, die nicht korrekt übermittelt wurden. Problem erkannt, Problem gebannt, alles lief wieder. Also dachte ich, diesmal ist es wieder so ein kleiner technischer Stolperer. Aber nö. Statt einer konkreten Antwort kam erstmal: „Wir geben es weiter.“ Klingt nett, passiert aber nix. Dann hieß es, es sei alles wieder normal. Ich also wieder mutig eine Anfrage rausgeschickt – und BÄM! Direkt wieder eine Absage. Diesmal mit einer leicht genervten Antwort: Ich würde meine Anfragen zu spät stellen. Aha.

Was mich dabei richtig ärgert? Wenn dieselben Bücher Wochen später immer noch zur Auswahl stehen. Da frage ich mich schon: War ich wirklich zu spät – oder einfach nicht mehr erwünscht?

Und jetzt mal ehrlich – wäre es nicht einfacher zu sagen: „Du, deine Rezensionen gefallen uns nicht (mehr), weil XYZ“? Ich bin doch auch ehrlich in meinen Rezensionen. Ich schreibe nicht aus Zuckerwatte, sondern mit Herz und Meinung – das wird erwartet, also darf ich das auch zurückerwarten, oder?

Ich weiß, ich weiß – die Anfragenflut ist gigantisch, die Auswahl schwer. Aber wenn jemand über Jahre hinweg regelmäßig bloggt, liest, postet und Herzblut reinsteckt – dann ist ein offenes Wort wirklich das Mindeste. Für mich zumindest.

Fazit? Super schade. Und ja, ein bisschen frustrierend. Aber ich ziehe meine Konsequenz: Von mir gibt’s bei diesem Verlag keine Anfragen mehr. Nicht aus Trotz, sondern aus Selbstschutz.

So, jetzt ist es raus. Wie geht’s euch da draußen? Kennt ihr solche Situationen? Oder läuft bei euch gerade alles rund?