Ach, endlich mal wieder eine Geschichte mit Hexen! Nachdem ich mich in den letzten Jahren durch unzählige Bücher mit Drachen, Fae und Vampiren gelesen habe, fehlte mir genau so eine Geschichte in meiner Sammlung. Und dann habe ich sie gefunden – die All Souls-Reihe von Deborah Harkness.
‚Die Seelen der Nacht‘ von Deborah Harkness
Eine Hexe, ein Vampir und eine unsterbliche Liebe
Diana Bishop ist eine brillante Historikerin, die sich voll und ganz der Wissenschaft verschrieben hat. Dass sie zudem einer uralten Hexendynastie entstammt, versucht sie zu ignorieren – bis sie in der Bodleian-Bibliothek in Oxford auf ein mysteriöses alchemistisches Manuskript stößt. Plötzlich ist sie nicht nur das Zentrum übernatürlicher Aufmerksamkeit, sondern auch das Ziel von Hexen, Dämonen und Vampiren, die das Geheimnis des Buches um jeden Preis lüften wollen.
Einer dieser Vampire ist Matthew Clairmont – 1500 Jahre alt, charismatisch, ein angesehener Wissenschaftler … und jemand, dem Diana bald weit mehr als ihr Leben anvertrauen wird.
Mein größter Fehler? Die Serie zuerst zu schauen!
Ja, Die Seelen der Nacht wurde als Serie verfilmt, und ich hatte – völlig unwissend – die erste Staffel bereits gesehen, bevor ich zum Buch gegriffen habe. Ein fataler Fehler! Denn so wurde mir der Zauber genommen, mir Figuren und Schauplätze selbst auszumalen. Natürlich ist die Serie gut gemacht, aber gerade bei einer so atmosphärischen Geschichte hätte ich es geliebt, alles mit meiner eigenen Fantasie zu entdecken.
Historische Tiefe oder doch zu viel Fachwissen?
Deborah Harkness ist Historikerin und Dozentin für europäische Wissenschaftsgeschichte – und das merkt man. Während ihre detailreichen Beschreibungen von Oxford, alten Bibliotheken und alchemistischen Schriften für eine beeindruckende Authentizität sorgen, neigt sie manchmal dazu, zu sehr in wissenschaftliche Erklärungen abzutauchen. Einige Passagen lesen sich fast wie ein Fachbuch über Alchemie, was zwar spannend, aber auch ein wenig anstrengend sein kann.
Auch Freizeitaktivitäten wie Rudern, Reiten oder Schach werden mit einer Detailtiefe beschrieben, die nicht immer nötig gewesen wäre. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Harkness etwas mehr in die Liebesgeschichte investiert hätte, anstatt uns jedes Quadratmeter einer Bibliothek haargenau zu erklären.
Kitschig oder romantisch?
Die Liebesgeschichte zwischen Diana und Matthew spaltet sicherlich die Gemüter. Sie ist intensiv, leidenschaftlich – aber manchmal auch etwas zu kitschig. Ich persönlich mochte die Dynamik der beiden sehr, auch wenn es ab und an ein bisschen zu dick aufgetragen war. Aber hey, es geht um eine Hexe und einen uralten Vampir – ein bisschen Dramatik gehört da wohl einfach dazu!
Magisch, aber mit kleinen Längen
Trotz einiger langatmiger Passagen konnte ich Die Seelen der Nacht kaum aus der Hand legen. Die Mischung aus Magie, Geschichte und Wissenschaft ist einzigartig, und auch wenn die detailreichen Beschreibungen manchmal zu viel wurden, war ich vollkommen in die Welt von Diana und Matthew eingetaucht.
⭐ 4/5 Sterne – ein packender Auftakt mit kleinen Schwächen, aber definitiv eine Empfehlung für alle, die Lust auf eine magische, atmosphärische Geschichte mit historischem Flair haben.
Ich stecke bereits mitten in Band 2 – und ich kann jetzt schon sagen: Die Reise wird noch spannender!
Habt ihr die All Souls-Reihe schon gelesen oder die Serie geschaut? Wie fandet ihr sie? 😊
