Feeling Safe – Wie sicher bist du wirklich?

Es gibt Bücher, die locken mit einem beklemmenden Setting und einer Geschichte, die das eigene Unbehagen auf faszinierende Weise schürt. Feeling Safe von Jeneva Rose versprach genau das: Eine junge Frau allein in der Abgeschiedenheit, ein mysteriöser Gastgeber, ein Verschwinden, das Fragen aufwirft – und natürlich der alles entscheidende Twist. Doch hat der Thriller wirklich gehalten, was er verspricht?

Worum geht’s?


Grace sehnt sich nach Ruhe und Abstand vom hektischen Treiben New Yorks. Ihre Flucht führt sie nach Wyoming, auf eine einsame Ranch, fernab von jeglicher Zivilisation. Kein Handyempfang, kein WLAN, nur weite Landschaften und ihr Gastgeber Calvin, mit dem sie die kommenden Tage verbringen wird. Die Anziehung zwischen den beiden ist sofort spürbar, doch je länger Grace dort bleibt, desto stärker wird das unbehagliche Gefühl, das sich in ihr regt. Als plötzlich der Sheriff auftaucht und nach einer verschwundenen Frau fragt – einer ehemaligen Mieterin dieses Zimmers – wächst in ihr die Angst: Ist sie hier wirklich sicher?


Mein Leseerlebnis – Von Gänsehaut zu Gähnen


Der Anfang? Grandios. Jeneva Rose schafft es, eine Atmosphäre zu kreieren, die man förmlich spüren kann. Ich sah Grace direkt vor mir: Allein auf dem staubigen Highway, links und rechts nichts als endlose Weiten. Die vereinzelten, vertrockneten Wüstenpflanzen, die über die Straße rollen. Dann diese alte Tankstelle mit dem rostigen Schild, das im Wind schaukelt. Fast fühlte es sich an wie eine Szene aus The Hills Have Eyes. Gänsehaut pur!


Doch leider… verpuffte diese düstere Atmosphäre genauso schnell, wie sie gekommen war. Während ich mir eine stetig wachsende, unterschwellige Spannung gewünscht hätte, plätscherte die Geschichte vor sich hin. Es passierte schlichtweg zu wenig. Und die großen Twists? Nun ja, die habe ich schon lange vorher kommen sehen – da war wenig Überraschung dabei.


Lohnt sich das Buch trotzdem?


Zumindest am Ende konnte Feeling Safe noch mal anziehen und einige spannende Momente liefern, die den etwas schwächeren Mittelteil zumindest teilweise wettmachen. Mit knapp 400 Seiten und einer angenehm leichten Schreibweise lässt sich das Buch zudem schnell weglesen.


Das Finale? Geschmackssache. Während Colleen Hoover das Buch mit den Worten „Jeneva Rose ist die Königin des Twists“ bewirbt, kann ich mich dem nur bedingt anschließen. Mich hat das Ende nicht völlig überzeugt, aber ich bin sicher, dass einige Leser:innen es feiern werden.


Ich hatte mir mehr erhofft. Feeling Safe konnte mich unterhalten, aber nicht wirklich fesseln. Das Setting war großartig, die Grundidee vielversprechend, aber die Spannung blieb für meinen Geschmack zu oft auf der Strecke. Wer einen locker-leichten Thriller für zwischendurch sucht, kann einen Blick riskieren – für einen echten Nervenkitzel würde ich allerdings zu anderen Büchern greifen.


⭐️⭐️⭐️/5


Habt ihr das Buch schon gelesen? Wie hat es euch gefallen?