„Eis“ von Alice Henderson – Packender Umwelt-Thriller mit Tiefgang
Nachdem mich bereits das erste Buch von Alice Henderson völlig in seinen Bann gezogen hatte, konnte ich es kaum erwarten, den zweiten Teil der Alex Carter-Reihe zu lesen. Und der Moment, als ich „Eis“ in meiner Lieblings-Thalia-Buchhandlung entdeckte, war pure Freude! Der Thriller, erschienen im HarperCollins Verlag, setzt erneut auf die packende Mischung aus Wissenschaft, Naturschutz und Spannung, die mich bereits im ersten Band so begeistert hat.
Starke Protagonistin und ein brisantes Thema
Alex Carter ist eine bemerkenswerte Hauptfigur. Ihre Leidenschaft für den Schutz bedrohter Tiere und ihr unermüdlicher Einsatz für die Natur machen sie unglaublich sympathisch. Dabei ist es nicht nur ihre Professionalität, die heraussticht, sondern auch ihre Menschlichkeit. Sie ist eine Frau, die mit ihrer Umwelt tief verbunden ist und deren Kindheitstraum zur Lebensaufgabe geworden ist. Henderson nutzt Alex’ Charakter, um auf die Dringlichkeit des Naturschutzes aufmerksam zu machen – vor allem in Bezug auf den Klimawandel und dessen katastrophale Folgen für viele Tierarten.
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Die Darstellung der Wissenschaft und des Naturschutzes verleiht dem Buch eine zusätzliche Tiefe. Die Leser erfahren viel über die Eisbären und andere bedrohte Tiere, sowie über die wissenschaftlichen Methoden, die zur Erforschung und Rettung dieser Arten eingesetzt werden. Diese ruhigen, informativen Passagen sind eindringlich und lenken das Augenmerk auf die Folgen des Klimawandels, ohne dabei belehrend zu wirken. Dabei bleibt es nicht bei einem rein theoretischen Exkurs, sondern man spürt förmlich, wie sehr Alex die Dringlichkeit der Situation bewusst ist.
Spannung und unerwartete Wendungen
Auch wenn der Thriller-Anteil zunächst etwas auf sich warten lässt, baut Henderson die Spannung gekonnt auf. Es beginnt subtil: seltsame Postkarten, gestohlene Proben und mysteriöse Einbrüche im Institut. Doch dann zieht das Tempo deutlich an, und die Situation eskaliert, als Alex plötzlich mitten in der menschenfeindlichen Wildnis ums Überleben kämpfen muss. Die Drohung durch ihren unbekannten Verfolger, die sich im Hintergrund immer weiter aufbaut, gipfelt schließlich in einer spannungsgeladenen Konfrontation.
Interessant ist zudem der Handlungsstrang um den vermeintlichen Stalker, der Alex seit Jahren mit rätselhaften Nachrichten verfolgt. In „Eis“ wird dieser mysteriöse Plot endlich aufgeklärt und sorgt für einen überraschenden Twist. Dabei greift Henderson auch die Frage auf, wie weit jemand für Gerechtigkeit gehen darf und was „Recht“ in verschiedenen Situationen wirklich bedeutet.
Ein gelungener Fortsetzungsroman
Auch wenn „Eis“ der zweite Band der Reihe ist, lässt sich das Buch ohne Vorkenntnisse lesen. Dennoch empfehle ich, den ersten Teil ebenfalls zu genießen, denn die Hintergrundgeschichten und Entwicklungen der Figuren sind dadurch noch intensiver. Insgesamt ist „Eis“ ein gelungener Umwelt-Thriller, der nicht nur durch seine spannende Handlung überzeugt, sondern auch durch seine fundierten Einblicke in die Arbeit von Naturschützern. Henderson schafft es, eine packende Story mit einer wichtigen Botschaft zu verknüpfen – eine seltene Kombination, die mich einmal mehr begeistert hat.
Für Fans von wissenschaftlich fundierten Thrillern, die sich gleichzeitig mit drängenden Umweltthemen befassen, ist dieses Buch ein absoluter Lesetipp. Ich freue mich schon auf weitere Werke von Alice Henderson und darauf, mehr über andere faszinierende Tierarten und ihre Geschichten zu erfahren. 🌍🐻❄️
4,5 von 5 Sternen – ein Muss für Thriller- und Naturliebhaber gleichermaßen!
