Keine Woche ohne meinen geliebten Chris Carter! Es ist tatsächlich wie eine Sucht – sobald ich eine freie Minute finde, greife ich entweder zum Buch oder habe das Hörbuch auf den Ohren. Und aktuell bin ich tief in den Geschehnissen des vierten Falls der Hunter-und-Garcia-Reihe gefangen: „Der Totenkünstler“.
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Wer die Bücher von Carter kennt, weiß, dass es hier immer richtig zur Sache geht, und dieser Thriller ist keine Ausnahme. Schon der Titel lässt Böses erahnen: Ein Mörder treibt in Los Angeles sein Unwesen, und dieses Mal hat er es auf Polizisten abgesehen. Die Mordmethoden sind nicht nur brutal, sondern auf eine perfide Weise „künstlerisch“. Er hinterlässt abscheuliche, verstörende Figuren aus den Körpern seiner Opfer. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit für Profiler Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia – denn der Killer versteht sich selbst als Künstler, und seine „Kunstwerke“ werden immer grotesker und grausamer.
Besonders interessant ist in diesem Band, dass den beiden Ermittlern von der Staatsanwaltschaft eine Mitarbeiterin zur Seite gestellt wird, um die Computerarbeit zu erledigen – und sie ist niemand Geringeres als eine frühere Bekannte von Hunter. Diese kleine persönliche Note sorgt nicht nur für zusätzliche Dynamik in der Geschichte, sondern gibt auch einen spannenden Einblick in Hunters Vergangenheit. Zu dritt machen sie sich daran, dem Mörder auf die Spur zu kommen, und Stück für Stück nähern sie sich der Lösung des grausamen Rätsels.
Doch ganz ehrlich? Ich bin etwas hin- und hergerissen in meiner Meinung zu diesem Buch. Spannung? Absolut. Brutalität? Keine Frage – typisch Carter eben. Es wird nichts beschönigt, und der Leser bekommt ganz genau mit, was der Mörder den Opfern antut, bevor er sie schließlich „erlöst“. Für Zartbesaitete ist das definitiv nichts. Aber an manchen Stellen hat es sich doch etwas gezogen. Die Ermittlungen stockten immer wieder, und die Geschichte kam nicht so recht voran – was für mich ein wenig frustrierend war. Zum Glück dauerte diese Phase nicht allzu lange, und ich konnte mich bald wieder voll und ganz in den fesselnden Plot stürzen.
Trotzdem: Ich habe das Buch fast an zwei Tagen verschlungen! Chris Carter versteht es, seine Leser so zu packen, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen, selbst wenn es gelegentlich Momente gibt, in denen die Ermittler gefühlt auf der Stelle treten. Die Mischung aus Spannung, Nervenkitzel und Grauen macht auch „Der Totenkünstler“ wieder zu einem Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.
Alles in allem fand ich es überwiegend gut und kann es weiterempfehlen – zumindest denjenigen, die mit der Brutalität und den detaillierten Beschreibungen umgehen können. Es ist definitiv kein Buch für schwache Nerven, aber wer die Hunter-und-Garcia-Reihe liebt, kommt hier voll auf seine Kosten.
Der nächste Teil der Reihe wartet schon auf mich, und ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen. Die Spannung reißt einfach nicht ab, und ich bin gespannt, welche Abgründe Carter im nächsten Band für uns bereithält.
